Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 28. Erneutes Vordringen gegen Lhasa
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Achtundzwanzigftes Kapitel.
Erneutes Vordringen gegen Lhala.
Vier Tagereifen weit begleitete uns die Esforte, deren Führer,
Solang Undü, Anna Tjering und der alte Daftjche, außergewöhnlich
angenehme, liebenswürdige Menjchen waren, und jchon am erjten Abend
verfehrten wir wie gute Freunde ‚miteinander. Anfangs wurden wir
jtreng bewacht und hatten vor Jung, hinter uns und auf den Seiten
Reiter, und beim Lagern jchlugen fie ihre Zelte unmittelbar neben dem
unjeren auf; aber nad) und nad) wirde ung immer größere Freiheit
gelafjen. Allerdings war es langweilig, auf demjelben Wege zurüd:
fehren zu müfjen, aber die Esforte machte uns jehr viel Spaß, und
ich wurde e& nie überdrüffig, diese halbwilden Bergbewohner mit
ihren langen, jchwarzen Gabelmusfeten, Speeren, Zanzen und Säbeln zu
beobachten. Dft begegneten wir Heinen Kavalleriepatrouillen, die ficher
das Hauptquartier refognosziert hatten und die fich bisweilen unjerem
Zuge anjchloffen. Bei uns befanden fich auch zwei ehrwürdige Lamas,
die beim Reiten ihre „Korle“ oder Gebetmühlen schnurren liegen und in
fingendem Tone ihr ewiges „Om mani padme hum“ herunterplapperten.
Wenn e8 galt, da3 Lager aufzujchlagen, fragten fie stets höflich
an, ob ich noch weiterzureiten winfchte; ich ließ fie gewöhnlich die
Nachtquartiere beftimmen, da fie e& ja am bejten wijjen mußten, wo
es Weide und Wafjer gab. Mit bewundernswerter Schnelligkeit
ichlugen fie ihre Zelte auf, gruben mit dem Säbel drei Erdjchollen
aus, auf die der Kefjel gejtellt wurde, und jegten mitteljt eines Blaje-
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