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— 293 —
zwischen den Klassen und ein Umsatz stattgefunden. Diese
innere Bewegung zwischen den Klassen bildet die
Standeszirkulation, die wir in ihrer jetzigen Gestalt ein wenig studieren
wollen.
Bevor wir jedoch weiter gehen, dürfte es notwendig sein,
an einen anderen, ebenfalls ununterbrochen, nur in viel größerem
Maßstabe vor sich gehenden Umsatz zu erinnern, mit dem die
Standeszirkulation nicht verwechselt werden darf. Das ist, was
man den sozialen Generationswechsel nennen kann, das Erbe
der einen Generation von der anderen, indem die Söhne und die
Jungen die Plätze und Lebensstellungen einnehmen, die die Väter
und die Alteren besessen haben, aber nach der Ordnung der
Natur verlassen mußten. Dieser Umsatz bedeutet die Ablösung
auf den Posten des 1 .ebens. In der Gestalt des Eintretens der
Individuen in Beruf und Lebensstellung mit dem Alter und ihres
Aufrückens in höhere ist dieser Umsatz schon zum Gegenstände
statistischer Behandlung gemacht1). Er ist indessen eine ganz
andere Erscheinung, obschon die beiden Bewegungen in einzelnen
Fällen nebeneinander hergehen oder zusammenfallen.
Zunächst tritt die Standeszirkulation als eine
aufwärtsgehende Bewegung auf. Die in einer niederen Klasse
Geborenen arbeiten sich in eine höhere hinauf. Diese Bewegung
geht jedoch nicht allein auf eine Art, sondern auf mehrere vor
sich, obwohl es uns schwer fällt, sie in mehr als einer Gestalt zu
verfolgen. Das ist die, wenn z. B. der Sohn eines Arbeiters
sich durch Studien oder anderswie einen Platz, als Beamter
oder Geschäftsmann erringt. Hier erreicht die Bewegung mit
einem Mal ihr Ziel. Sie kann indessen auch schrittweise gehen,
so daß der Sohn des Arbeiters z. B. Volksschullehrer oder
Handwerker und erst dessen Sohn oder Enkel in die oberen
Reihen cler Gesellschaft eintritt. Der Übergang in den adligen
Stand ist beinahe immer auf diese Weise gradweise vor sich
gegangen. Welcher dieser in verschiedenem Tempo fortarbeitenden
Ströme nach den Höhen der Gesellschaft der stärkste ist, das
können wir nicht wissen, da wir in der Regel nur den einen,
der mit einem Male von unten nach oben führt, sehen. — Die
bei dieser Bewegung treibende Kraft ist vor allem das in der
:) So z. B. in Norwegen (Norges officiellt Statistik, 3 Räkke No. 284.
Kristiania 1S9S, S. 8b).
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