- Project Runeberg -  Axel Hägerström : eine Studie zur schwedischen Philosophie der Gegenwart /
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(1939) [MARC] [MARC] Author: Ernst Cassirer - Tema: Philosophy
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Die Kritik des Subjektivismus

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AXEL HÄGERSTRÖM 39
stand »erzeugt» •—• so sind all diese Wendungen nichts anderes als
Metaphern. Es sind Bilder, die nichts erklären können, weil sie das,
was sie erklären wollen, beständig voraussetzen müssen. Wenn »In-
neres» und »Äusseres», wenn »Ding» und »Eigenschaft», »Grund»
und »Folge», »Ursache» und »Wirkung» jeweilig bestimmte Grund-
richtungen, bestimmte »Spezifikationen» der Gegenstandsbeziehung
darstellen, so ist es offenbar ein Zirkel, wenn man aus eben dieser Spe-
zifikation das Allgemeine, das logische Genus dieser Beziehung ver-
ständlich machen will. Es bleibt also nichts übrig, als diese Beziehung
als solche als ein »Urphaenomen» der Erkenntnis anzuerkennen, aus
dem sich ihre besonderen Bestimmungen ableiten, das aber selbst
seinerseits keiner weiteren Ableitung oder Reduktion fähig oder be-
dürftig ist. Die »Hypothesis » der Gegenständlichkeit überhaupt, die
gleichbedeutend mit der Hypothesis einer durchgängigen Gesetzlich-
keit und nur ein anderer Ausdruck für diese Gesetzlichkeit ist, wird
damit zum ôoç juoi nov azw, zum »Archimedischen Punkt» jeglicher
Erfahrungserkenntnis; aber sie selbst können wir nicht weiter aus einer
metaphysischen »Überwelt» oder »Hinterwelt» begreiflich zu machen
und sie durch die Beziehung auf diese zu begründen und zu sichern
suchen.
Zwischen dieser Grundanschauung und derjenigen, die Hägerström
in seiner Schrift über »das Prinzip der Wissenschaft» entwickelt hat,
besteht, soviel ich sehe, keine wesentliche, keine eigentlich-prinzipielle
Divergenz. Hält man sich freilich an die Form, in die Hägerström in
dieser Schrift seine Hauptthesen gekleidet hat, so wird man hier schwer-
lich irgend ein Moment der Übereinstimmung auffinden können. Aber
bei dem noch so unfertigen, ja in vieler Hinsicht geradezu chaotischen
Zustand der philosophischen Terminologie wird man diesem Umstand
keine allzu grosse Bedeutung zumessen und aus ihm keine voreiligen
Schlüsse ziehen dürfen. Hägerström hat es als eine der ersten und wich-
tigsten Forderungen erklärt, dass man in der philosophischen Erkennt-
nis durch den »Wortnebel» hindurchdringen, dass man »from sounds to
things» gelangen solle.1) Die Verschiedenheit der Ausdrücke kann da-
her das Urteil über die Sache nicht bestimmen, und sie darf dieses Ur-
teil nicht trüben. Ich lasse daher hier alle die Angriffe beiseite, die
Hägerström auch gegen den »kritischen Idealismus» gerichtet hat, in
dem er kaum etwas anderes als eine besondere Spielart des von ihm be-
b Selbstdarst., S. 48

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