- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
154

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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154 ^«’>M« A. Phalen,
> Unverträglichkeit» Avird durch die Negation bestimmt, soll aber
doch ein Verhältnis zwischen Vorstellungen oder Vorstellungsin-
halten sein, das der Negation im Urteile zugrunde liegt. Dies ist
jedoch bei Sigwart nur eine Inkonsequenz, wenn sie auch nicht
als eine nur zufällige bezeichnet werden kann.
Gegensatz zu, Negation von, kann demnach nur eine Auffas-
sung zu und von einer anderen Auffassung sein, und dies bedeutet
nur, dass sie eine Auffassung von derselben als falsch ist. Da nun
Nichts die Negation von Sein ist, so sind sie Auffassungen, wahre
und falsche Auffassungen. Da indessen das reine Sein das voll-
kommen Unbestimmte, Undifferenzierte sein soll, so muss es der
Begriff der reinen Auffassung sein, und das Nichts ist dann das
abstrakte Andere desselben, wobei das, was anders ist, mit dem
Anderssein zusammengeht. Später wird indessen gezeigt werden,
dass, wenn eine reine Auffassung angenommen wird, ein Anderes
als diese dasselbe ist wie Objekt. Umgekehrt könnte man natür-
lich ebensogut sagen, dass das »Nichts» die reine Auffassung, das
Sein das Objekt ist. Dies ist insofern natürlicher, als man das
Falsche als das Subjektive gegenüber dem Wahren als dem Objek-
tiven auffasst, weshalb das Nichts als die reine Falschheit aufge-
fasst werden kann als das rein Subjektive. Andererseits ist jedoch
das Sein das, was in dem Nichts negiert wird, und was demnach
falsch ist und mit der Falschheit zusammengeht. Jedenfalls ist
jedoch der Gegensatz der zwischen Subjekt und Objekt im Be-
wusstsein, und dieser ist der Grundgegensatz im System. — Da
der Prozess ein Fortgang in der Auffassung, ein fortgesetztes Be-
richtigen fehlerhafter Urteile ist, so ist auch nach dem oben Dar-
gelegten das Problem das erkenntnistheoretische.
Ebenso ist die Verbindung von Sein und Nichts in dem Wer-
den, wie schon oben gezeigt worden, nur durch das Bewusstsein zu
verstehn. Der Satz: Sein ist dasselbe wie Nichts, wird als unvoll-
kommen bezeichnet und muss durch den entgegengesetzten: Sein
ist nicht dasselbe wie Nichts, ergänzt werden. »Allein so entsteht
der weitere Mangel, dass diese Sätze unverbunden sind, somit den
Inhalt nur in der Antinomie darstellen, während doch ihr Inhalt
sich auf Ein und Dasselbe bezieht, und die Bestimmungen, die in
den zwei Sätzen ausgedrückt sind, schlechthin vereinigt sein sollen,
— eine Vereinigung, welche dann nur als eine Unruhe zugleich
unverträglicher, als eine Bewegung ausgesprochen werden kann.»^
’ Log. 1 1, S. 84.

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