- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
394

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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394 A. Phalen,
Lask verwirft Hegels Rationalismus, weil er den Unterschied
zwischen der logischen Form und dem alogischen Inhalt aufhebt.^
Zwar nimmt er an, dass das logische Begreifen unbeschränkt ist,
dass es nichts giebt, was nicht begriffen werden kann, dies aber
weil für ihn das Begreifen von etwas das Auffassen desselben als
logisch Geformten ist.^ Der Inhalt kann an sich selbst, unabhängig
von der logischen Form, nicht begriffen werden,^ denn das Be-
greifen desselben ist das Erfassen desselben in seiner logischen
Form. Nun muss jf indessen der Inhalt an sich selbst eine Be-
stimmtheit besitzen, die ihn von der logischen Form unterscheidet,
und diese Bestimmtheit kann nicht seine Bestimmtheit als Inhalt
sein, denn es ist nicht die Inhaltsbestimmtheit, die Inhalt ist. Dann
muss aber, unabhängig von der logischen Form, ein Urteil über
den Inhalt gefällt und dieser damit aufgefasst werden können,
ohne dass die logische Form aufgefasst wird. Antwortet man,
dass das Urteilsfällen ein Auffassen des Inhalts als so und so
seiend und damit seiner logischen Form von Faktizität ist, so zeigt
dies nur, dass diese Form nicht als etwas Anderes von dem In-
halt unterschieden werden kann. Könnte über den Inhalt unab-
hängig von der Form kein Urteil gefällt werden, so wäre er das
vollkommen Unbestimmte, Nichtige. Dass dem so sein sollte, nimmt
Lask nicht an, denn er soll Prinzip für die Differenzierung der lo-
gischen Form in verschiedene Formen sein. * Die Unterscheidung
zwischen einer logischen Form und einem alogischen Inhalt scheint
daher unhaltbar zu sein, die logische Form ist nichts von dem
Inhalt Verschiedenes, die Angabe von etwas als logisch kann nicht
die Angabe nur einer Form desselben sein, neben welcher es dann
notwendigerweise auch andere Bestimmungen, Inhaltsbestimmungen,
besitzen müsste, denn solchenfalls müsste Erkenntnis des Gegen-
standes auch unabhängig von seiner Logizität möglich sein.
Wird jedoch ein derartiger Unterschied zwischen logischer
Form und Inhalt gemacht, so erscheint es unmöglich, ihn ohne
den Begriff des Bewusstseins zu denken. Bei Kant fiel er, wie
wir gesehen, tatsächlich mit dem Erkenntnisgegensatz zusammen.
Dies ist nicht Lask’s Ansicht, da er ja entschieden gegen allen
Subjektivismus opponiert. Schon oben ist indessen gezeigt worden,
^
Die Logik der Philosophie und die Kategorienlehre, S. 62. Vgl. S. 35 f.
2
S. 80 f.
»
S. 74.

*


S. 57 f.

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