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CLXXX

(1884) [MARC] Author: Gustaf Cederschiöld
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CLXXVllI

G. Cederschiöld.

frau jammert laut und fordert die bürger
zur räche auf, diese aber wagen nicht, dem
geböte des kaisers zuwider zu handeln,
welcher angeordnet hatte, dass Samuels tod, fals
er im Zweikampfe fiele, ungerächt bleiben solle.

Am nächsten morgen wird der graf
begraben. Bäring schaut dem leicbenzuge zu.
I)ie witwe erblickt ihn und wird sofort von
heftiger leidenscbaft für den töter ihres
gatten ergriffen. Durch einen boten lässt sie
demselben herz und hand anbieten, er aber
gibt keine antwort und sint darauf, wie er
seine Schönheit, die allen weibern die köpfe
verrücke, vermindern könne. In der nacht
aber erscheint ihm ein engel gattes, der ihm
ankündigt, dass er die Schönheit, die ihm
der himmel verliehen, nicht verbergen dürfe,
obwol ihm manches ungemach dadurch
erwachsen werde. So werde ihn ausser
anderen frauen auch Lucinia, die tochter des
römischen kaisers, ztt verführen suchen; er
aber solle der Vindemia die treue bewahren.

Nicht lange darauf komt Lucinus mit
seiner tochter nach Bologna und wird won
dem bischof Astaccius feierlich empfangen.
Bäring erhält durch den ritter Tolomeus den
befehl, vor dem kaiser zu erscheinen. Er
findet diesen und Lucinia beim mahle sitzend
und begrüsst ihn ehrerbietig: wenn er den
tod des Samuel an ihm rächen wolle, so
möge er seine leute gegen ihn zum kämpf
Bchicken. Der kaiser aber lobt seine
Schönheit und ritterlichkeit und fordert ihn auf,
in seine dienste zu treten. Bäring uimt das
an. Alle bewundern seine ungewöhnliche
Schönheit, l>esonders aber Lucinia, die in
heisser liebe für ihn entbrent.

Am nächsten morgen erhält der kaiser
die nachricht, dass seine leute von Gerbard
und Hermann, den söhnen des Sachsenkönigs
Heinrich, in Bern (Verona) eingeschlossen
seien. Er bricht sofort mit seinem ganzen
beere gegen die feinde auf.

XX. Gleich zu anfang des kampfes
fallen von dem beere des kaisers 400 mann,
darunter der ritter Tolomeus. Lucinus
gerät darüber in grosse betrübnis. I)a sprengt
Biiring an die zelte Gerhards und Hermanns
heran und ruft; ’Wafnet. euch, ihr elenden
söhne eines schurken! Ich will allein mit
euch beiden kämpfen, denn lieber will ich
sterben, als die räche für meinen oheim, den
euer vater erschlug, noch länger aufschieben.’
Den beiden ward nicht wol zu mute, dennoch
bestiegen sie ihre rosse und stürmten auf

Bäring los. Als die Speere zerbrochen waren,
griffen sie zu den Schwertern. Bäring
spaltet dem Hermann den köpf; Gerhard will
entfliehen, wird aber von Bäring eingeholt
und gefangen genommen. Das entmutigte
heer der brüder begint zu weichen, viele
werden auf der flucht erschlagen. Der kaiser
faust. Bärings Steigbügel und bittet ihn
abzusteigen und zu seinen zelten zu kommen.
Dort lässt er ihn zu áeiner rechten sich
niedersetzen; zur linken sizt Lucinia.

XXI. Bäring lässt Gerhard gebunden
vor den kaiser führen und spricht: ’Sohn
eines schurken, hast du noch mehr brüderV
Wie weit nach süden hin will denn dein
arglistiger vater sein reich ausdehnen? Wie
kontet ihr es wagen das land des kaisers.
der über allen königen ist, anzugreifen? Aber
ihr und euer vater woltet mit allen so
verfahren wie mit mir; lange genug habt
ihr die mir zukommende würde euch
ange-masst, und noch weiss ich nicht, wann gott mir
vergönnen wird, räche zu nehmen.’ Aus diesen
Worten erkante der kaiser, wen er vor sich habe.
Er verspricht dem Bäring, ihm bei dem
rache-zuge behilflich zu sein, das beste herzogtum
seines reiches ihm zu verleihen und ihn zu seinem
ersten ratgeber zu machen. Gerhard wird
nun nach seinem vater Heinrich ausgefragt.
Er antwortet: ’Nicht dachte ich, als ich mit
meinem brüder Hermann und einem
statli-chen kriegslieere auszog, dass ich solches
missgeschick ^erdulden würde: mein bruder
ist erschlagen, mein heer vernichtet und
ich bin gebunden wie ein dieb. Aber es
wird uns so gehen, wie es im Sprichwort
heisst: alte sünde zeugt junge schände. Uns
wurde gesagt, dass Bäring mit seiner ganzen
mannschaft, die könig Richard ihm gab,
ertrunken sei, und nicht vermuteten wir, dass
er uns einmal in dieser weise entgegen
treten würde. Wahr ist es, dass mein vater
ihm grosses leid zugefügt hat und dass wir
ihm übel mitgespielt haben. Aber das reich
meines vaters erstreckt sich jezt weithin, und
seit er den herzog Bäring überwand, hat er
noch sieben herzöge getötet und ihre besit-

I zungen an sich gerissen, und viele länder
bat er gewonnen, darunter auch eine provinz
des kaisers.’

XXII. ’Ich bin zwar gefangen, doch
lebt noch ein bruder von mir, dem niemand
an kühnhcit gleichkomt. Die bosheit bat

• dieser von seiner mutter geerbt, die war eine
riesen und wonte unter einem Wasserfalle der

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