- Project Runeberg -  Fornsögur Suðrlanda /
CCXIX

(1884) [MARC] Author: Gustaf Cederschiöld
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Fornsögur Sudrlanda. CCXXX1

laubnis, diese frau an dich zu reissen? Weil
du mich nicht gefragt und meine einwilligung
nicht erbeten hast, solst du ihre liebe teuer
erkaufen. Meinen vater hast du ohne
Ursache erschlagen, und so fordere ich denn,
dass du mir mein land und mein erbe
zurückgibst.’ Der kaiser erwidert: ’Schweige,
alberner tropf, denn du weisst nicht, was du
sprichst.’ Da ergrimt Bevers, er erhebt
seine keule, versezt dem kaiser drei mächtige
streiche und schwört bei dem heiligen geiste,
es solle jenes tod sein, wenn er ihn seines
erbes berauben wolle. Die frau befiehlt nun,
den knaben zu ergreifen. Die ritter
springen auf und erkennen trauernd in dem
ärmlich gekleideten jungen den sohn ihres
früheren herren; sie tun, als wenn sie ihn
festhalten wollen, lassen ihn aber entwischen.

Bevers läuft zu seinein pflegevater. ’Ich
habe den kaiser getötet, sagt er; drei
wunden habe ich ihm beigebracht, die er
niemals wird heilen können.’ ’Mein lieber sohn,
erwidert Sabaoth, ich muss dich sehr tadeln,
dass du meinem rate nicht gefolgt bist, denn
deinetwegen wird mich deine mutter töten
lassen.’ Als Bevers dies hört, fängt er
bitterlich an zu weinen; Sabaoth versteckt ihn
in einem hause. Bald darauf erscheint die
mutter und fragt, wo der bose knabe sich
"befinde. Sabaoth antwortet, dass er ihn
getötet und ins wasser geworfen habe. ’Gott
weiss es, dass du lügst, erwidert die frau,
und gibst du meinen sohn nicht heraus, so
lasse ich dich verbrennen.’ Als Bevers diese
drohung hört, komt er hervor und bittet die
mutter, ihn allein für das geschehene büssen
zu lassen. Die frau nimt den knaben mit
sich und befiehlt zwei rittern, ihn ans meer
zu führen und dort zu verkaufen; finde sich
niemand, der geld für ihn geben wolle, so
solten sie ihn ertränken.

V. Die ritter begeben sich mit Bevers
zur küste und finden dort ein heidnisches
fahrzeug. Die Schiffer sind sofort bereit, den
schönen knaben zu kaufen: die masse des
goldes, das sie für ihn bezahlen, ist viermal
so schwer als der knabe selbst. Mit diesem
segeln sie dann nach Egypten.

Dort herschte damals der könig
Ermen-rich, dessen haar und bart das alter bereits
gebleicht hatte. Die königin Marage war
längst gestorben, und Ermenrich hatte seine
ganze liebe auf seine einzige tochter Josvena
übertragen, die an klugheit und Schönheit

ihres gleichen nicht fand. Diesem könige
schenken die schiffsleute den knaben.
Ermenrich fragt ihn, woher er sei. ’Das weiss
Mahomet, mein gott, sagt er, dass ich nie
ein schöneres kind sah. Wilst du an meinen
gott glauben, so werde ich dich nie von mir
lassen.’ Bevers antwortet: ’Ich bin der sohn
des englischen jarls Guion, den meine mutter
hinterlistiger weiso ermorden liess, worauf
sie wider meinen willen einen kaiser zum
manne nahm. Ich schwöre aber bei dem
alwaltenden gott, dass ich hierfür räche üben
werde, fals ich solange lebe, dass ich waffen
führen ■ kann.’ ’Bei Mahomet! erwidert
Ermenrich, wenn du ein heide werden woltest,
so wärest du ein tüchtiger mann. Ich habe
nichts lieberes als meine tochter: doch will
ich sie dir gerne geben und die rjtterwürde
und mein reich dazu, wenn du zu unseren
göttern dich bekehrst.’ Bevers weist dies
ansinnen zurück: ’Um alle lande der weit
will ich Christum nicht verleugnen, denn
euer gott Mahomet vermag nicht soviel wie
eine maus: eine mauB kann sich rühren, das
kann euer gott nicht, und daher ist jeder
verloren, der sich auf ihn verliisst.’ ’Du
hast ein standhaftes herz, sagt der könig;
wilst du meinem gotte nicht dienen, so solst
du doch mein schenke werden, und später,
wenn du waifen führen kanst, will ich dich
zum ritter machen; dann solst du mein
junker und ratgeber sein und in der schlacht
mein banner tragen.’

VI. Ermenrich fasst zu Bevers grosse
Zuneigung, aber elf ritter in des königs
ge-folge sind dem jünglinge feindlich gesint und
suchen ihn zu verleumden. Als er 16 jähre
alt war, war er bereits so stark, das8 kein
ritter sich ihm im turnier entgegen zu stellen
wagte.

Zu dieser zeit wurde das land durch
einen wilden eher verwüstet, der alles tötete
was ihm in den weg kam. Zwanzig
bewaf-nete ritter fürchtete er weniger als ein
Schneehuhn, wenn sie auch kühn und stark
waren. Bevers, der viel von diesem eber hat
sprechen hören, steht eines morgens
frühzeitig auf, nimt scliwert und spiess und sezt
sich auf sein ross; er hat weder hämisch
noch brünue angelegt. Josvena, die auf dem
türme ihres kastells steht, sieht ihn
hinausreiten und fasst sogleich heftige liebe zu ihm.

Draus8en im walde stösst Bevers bald
auf den eber. Das tier rante sogleich mit
offenem rächen auf ihn los, als wolte es ihn

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