- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - B. Der prophet als vorbild des sittlichen lebens

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Die person des propheten und die fröramigkeit 223

diener zu sich treibt, indem er sie von ihren selbstischen attributen
reinigt und die Vervollkommnung in ihnen hervortreten lässt, da er
sie von der weit und dem ich losmacht und zur Wahrheit zieht.
Darum nimmt er sich in dieser weise zuerst der propheten an,
dann der heiligen, dann der besten nach ihnen. Der gesandte
Gottes hat gesagt, um seinen Vorzug vor anderen hervorzuheben:
Kein prophet hat wie ich gelitten, wie auch: kein prophet ist wie
ich gereinigt worden.1 Selbst rühmte sich Ihn aVArabi, dass
kein mensch soviel beleidigungen habe ertragen müssen wie er.2
Bei aller Verachtung, aller Verfolgung und allem leid soll der
süfi stets versöhnlich, mild und barmherzig bleiben. Liebe
ist das höchste gebot auch der süfischen Sittlichkeit. Freilich
wird man wohl die passive seite der liebe am meisten betont
linden; das wichtigste ist nicht strafen, nicht zürnen, dem bösen
nicht widerstehen. Zeigt die süfische liebe somit oft eine innere
Verwandtschaft mit dem stillen beschaulichen wohlwollen der
buddhistischen metta — wie der arhat ist ja auch der vollendete
süfi für die weit tot und sollte sich überhaupt nicht mit den
weltmenschen befassen — so ist doch andererseits nicht zu
bestreiten, das die süfische liebe auch ein tätiges gefühl sein kann,
das sich ernstlich bemüht, beleidigung mit wohltat zu vergelten,
den flucher zu segnen und für die feinde zu beten. Die süfischen
maximen kommen den forderungen der christlichen liebe oft
sehr nahe.

»Seid barmherzig, wie euer Vater im himmel barmherzig ist»:
Der vollendete soll seinen feinden gutes erweisen, denn sie
wissen nicht (was sie tun). So wird er mit den eigenschaften
Gottes bekleidet, denn Gott tut immer gutes gegen seine feinde,
obgleich sie ihn nicht kennen.3

»Vergebet, so wird euch vergeben»:

Ein mann wurde zur abrechnung vor Gott geführt und keine
gute tat wurde bei ihm gefunden. Gott sagte zu ihm: Nenne
etwas, das du in der weit getan hast. Er antwortete: Ich
erinnere nichts, ausser das ich gegen die menschen nachsicht zu üben
pflegte und meinen dienern befahl, dass sie, wenn sie forderungen
einzutreiben hatten, nachsicht üben sollten. Dann, erwiderte Gott,
liegt es mir um so mehr ob, heute gegen dich nachsicht zu üben.4

1 Ihn al-cArabi, Tafsir I, 135.

2 Ihn cIrnäd, ed. Nicholson, JRAS. 1906, 815.

5 Ihn cImäd 819. 4 Nawädir al-usül 105.

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