- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
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(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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12 Erstes Kapitel
entsprechend sollen die Oxydasen direkt bläuend auf Guajaktinktur wirken
M’ährend die Peroxydasen dagegen eine solche Wirkung erst bei Gegenwart von
einem Peroxyde entfalten. Die Katalasen geben die Guajakreaktion weder
direkt iroch indirekt bei gleichzeitiger Gegenwart eines Peroxydes.
Nach den Untersuchungen von Bach und Chodat^) sollen indessen die
Verhältnisse anders liegen. Nach den von ihnen an Pflanzen gemachten Beob-
achtungen gibt es nämlich keine Oxydasen, und was man unter diesem Namen
beschrieben hat, soll nur ein Gemenge von Oxygenasen und Peroxydasen sein.
Die Oxygenasen sind eiweissartige, mangan- oder eisenhaltige Stoffe, die
unter Sauerstoffaufnahine in Peroxyde übergehen. Diese Peroxyde wirken selbst
schwach oxydierend, werden aber durch die Peroxydasen aktiviert,
oxydasen. Die Peroxydasen, welche in Abwesenheit von Peroxyden nicht die mindeste
oxydierende Wirkung ausüben, sind keine Eiweissstoffe. Bei der Oxydation
wird nach der Hypothese . von Chodat und Bach in erster Linie molekulärer
Sauerstoff von der Oxygenase unter Peroxydbildung aufgenommen und durch
die Peroxydase wird dann das Peroxyd aktiviert und zur kräftigen Oxydation
anderer Stoffe befähigt. Die oxydierende Wirkung der sogenannten direkten
Oxydasen würde also durch ein Zusammenwirken von Oxygenasen und Peroxy-
dasen zustande kommen.
Die chemische Natur der sogenannten Oxydationsenzyme ist noch unbe-
kannt und die Angaben hierüber sind etwas strittig. Einige derselben sollen
Proteinstoffe, nämlich Nukleoproteide (Spitzer) oder Globuline (Abelous und
Biaenes), und wiederum andei-e, wie die Leberaldehydase (Jacoby) und die
Lakkase (Bertrand), nicht ei weissartiger Natur sein. Das materielle Substrat,
auf welches die Oxydationsenzyme wirken, kann ebenfalls, wie folgende Bei-
spiele zeigen, grosse Unterschiede darbieten. Die von Röhmann und Spitzer
Wirkungen studierten Oxydasen können durch synthetische Oxydation Indophenol aus a-
stfhiedener Naphtol uud p-Phenylendiamin bei Gegenwart von Alkali erzeugen. Die in
der Leber und in vielen anderen Organen nachgewiesene Salizylase oder Alde-
hydase oxydiert mehrere Aldehyde zu den entsprechenden Säuren, gibt aber
nicht die Indophenolreaktion. Die von Bertrand aus dem Safte des Lack-
baumes isolierte Lakkase wirkt oxydierend auf mehrwertige p-Phenole, wie Hydro-
chinon, nicht aber auf Tyrosin. Die, ebenfalls zuerst von Bertrand^) in einigen
Pilzen und später von Biedermann, v. Fürth und Schneider^) auch im Tierreiche
gefundenen Tyrosinasen wirken dagegen auf Tyrosin und führen es in gefärbte Ver-
bindungen über. Eine andere, namentlich in Leber und Milz vorkommende
Oxydase, von Burian Xanthinoxydase genannt, hat die Fähigkeit, die von mehreren
Forschern, wie Spitzer, Wiener, Schittenhelm, Burian^), nachgewiesene
Vergl. Bioch. Zentralbl. 1 . S. 417 u. 457.
Bezüglich der Arbeiten sämtlicher hier zitierten Forscher vergl. man Fussnote 1, S. 11.
Biedermann, Pflügers Arch. 72; v. Fürth u. Schneider, Hofmeisters Beiträge l.
*) Spitzer, Pflügers Arch. 76; Wiener, Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 42;
Schittenhelm, Zeitschr. f. jihysiol. Chem. 42 u. 43; Burian ebenda 43.

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