Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Die Proteine - I. Einfache Proteine - B. Albumoide oder Albuminoide
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Keratine. 111
Hautgebilde. Andere sind erhärtete Sekrete und alle kommen sie in der Regel Aibumoido.
im Tierreiche im ungelösten Zustande vor. Sie sind ferner in den meisten
Fällen durch eine grosse Resistenz gegen die proteinlösenden Reagenzien oder
gegen chemische Agenzien im allgemeinen ausgezeichnet, und es ist auch auf
Grund dieser äusseren Eigenschaften sie als eine besondere Gruppe zusammen-
geführt worden sind. In rein chemischer Hinsicht gibt es gar keinen Grund,
diese Stoffe als eine besondere Gruppe von den eigentlichen Eiweissstoffen zu
trennen. Die meisten der zu der Albumoidgruppe gehörenden Stoffe sind in
der Übersicht S. 91 aufgenommen worden.
Die Keratine. Keratin hat man den Hauptbestandteil der Horngewebe,
der Epidermis, der Haare, Wolle, Nägel, Hufe, Hörner, Federn, des Schildpatts
usw. genannt. Keratin findet sich auch als Neurokeratin (Kühne) in Gehirn
und Nerven. Die Schalenhaut des Hühnereies rechnet man auch allgemein zu
den Keratinen und nach Neumeister gehört die oi’ganische Grundsubstanz
der Eierschalen verschiedener Wirbeltiere in den meisten Fällen der Keratin-
gruppe an.
Wie es scheint, gibt es mehrere Keratine, welche eine Gruppe von Stoffen
bilden. Dieser Umstand, wie auch die Schwierigkeit, das Keratin aus den Ge-
weben in reinem Zustande ohne teilweise Zersetzung zu isolieren, dürfte eine Keratine,
genügende Erklärung für die Schwankungen der gefundenen elementaren Zu-
sammensetzung abgeben. Es werden hier als Beispiele die Analysen einiger
keratinreichen Gewebe und Keratine angeführt
C H N S O
Menschenhaare . 50,65 6,36 17,14 5,00 20,85 (v. Laar.)
Nägel .... 51,00 6,94 17,51 2,80 21,85 (Mülder.)
Neurokeratin . . 56,11—58,45 7,26—8,02 11,46—14,32 1,63—2,24 — (Kühne)
Neurokeratin . . 56,61 7,45 14,17 2,27 — (Argiris)
Horn (Mittelzahl) . 50,86 6,94 — 3,20 — (HorbaCzewski.)
Schildpatt . . . 54,89 6,56 16,77 2,22 19,56 (Mulder.)
Schalenhaut (Hühnerei) 49,78 6,64 16,43 4,25 22,50 (Lindvall )
Eihäute (Scyllium) 53,92 7,33 15,08 1,44 — (Pregl.)
Der Schwefel, über dessen Menge in verschiedenen Keratinen Bestimmungen
vonP. Mohr 3) vorliegen, ist wenigstens zum allergrössten Teil locker gebunden
und seine Hauptmasse tritt bei Einwirkung von Alkalien (als Schwefelalkali),
ein Teil sogar heim Sieden mit Wasser aus. Es können auch Kämme von
Blei nach längerem Benutzen durch Einwirkung von dem Schwefel der Haare Schwefel
sc warz gefärbt werden. Beim Erhitzen mit Wasser in zugeschmolzenen Röhren Keratine,
auf 1500 C oder höhere Temperatur löst sich das Keratin unter Freiwerden
Ewald, Verhandl. d. naturh. - med. Vereins zu Heidelberg (N. F.) 1
einer ^hne u. Chittenden, Zeitschr. f. Bioi. 26, Neumeister ebenda 31.
Chem öligem, physiol.
DRECHSEr rir; ^6; HOrbaczeLki, vergl.
4RGIRIS Zeitschr
Lindvall, Malys Jahresb. 1881.
ARGIRIS Zeitschr. f. physiol. Chem. 54; F. Pregl ebenda 56.
) Zeitschr. f. physiol. Chem. 20.
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