- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
117

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Die Proteine - I. Einfache Proteine - B. Albumoide oder Albuminoide

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

117
Kollagen und Leim.
viel Glykokoll liefert. Das letztere hat infolge hiervon und seines süssen Ge-
schmackes wegen auch den Namen Leimzucker erhalten. Als hydrolytisches
Spaltungsprodukt erhielt Skeaup^) eine kristallisierende Säure von der Formel
C12H25N5O10, die er Leimsäure nennt. Der Leim liefert viel basischen Stick-
stoff, nach Hausmann 2) 35,83 p. c. des Gesamtstickstoffes. Deechsel und
FrscHEE fanden Lysin; Hedin, Kossel und Kutschee^) auch Arginin, letzteres
in einer Menge von 9,3 p. c. (Kossel und Kutschee). Bei der Fäulnis gibt
der Leim weder Tyrosin noch Indol oder Skatol. Dagegen gibt er nach
Seliteenny dabei Phenylpropionsäure und Phenylessigsäure. Die aromatische
Gruppe im Leim ist also, was direkt von Fischee und auch von Spieo®) ge-
zeigt worden ist, durch das Phenylalanin repräsentiert.
Bei der Oxydation von Leim mit Kalziumpermanganat erhielt Seemann ®) ausser
flüchtigen Fettsäuren (Ameisensäure, Essigsäure, Buttersäure) Benzoesäure, Oxalsäure, Bern-
steinsäure, Oxaluramid und wahrscheinlich auch Oxalursäure. Aus dem Arginin entsteht
dabei Guanidin (Zickgraf).
Das Kollagen ist unlöslich in Wasser, Salzlösungen, verdünnten Säuren
und Alkalien, quillt aber in verdünnten Säuren auf. Die am meisten charakte-
ristische Eigenschaft besteht darin, dass es beim Erhitzen mit Wasser in Leim
übergeht. Verschiedene Kollagene gehen ungleich leicht in Leim über; die
Leimbildung findet jedoch auch bei schwerlöslicherem Kollagen beim anhaltenden
Sieden mit Wasser statt. Von Magensaft wird das Kollagen gelöst und ebenso Eigen-
löst es sich in Pankreassaft (Trypsinlösung), wenn es vorher mit Säure behandelt ^KoUagens!’
oder mit Wasser über -f- 70 “ C erhitzt worden’). Bei der Einwirkung von
Eisenvitriol, Sublimat oder Gerbsäure schrumpft es stark. Das mit diesen
Stoffen behandelte Kollagen fault nicht, und die Gerbsäure ist deshalb auch
von grosser Bedeutung für die Herstellung von Leder.
Der Leim, auch Glutin oder Colla genannt, ist farblos, amorph, in
dünneren Schichten durchsichtig. In kaltem Wasser quillt er auf, ohne sich
zu lösen. In warmem Wasser löst er sich zu einer klebrigen Flüssigkeit welche Eigen-
1 •
o ö ) sclijifton
bei genügender Konzentration beim Erkalten erstarrt. Wie Pauli und Rona^)
des näheren gezeigt haben, können verschiedene Stoffe hierbei eine wesentlich
verschiedene Einwirkung auf den Erstarrungspunkt einer Leimlösung ausüben,
indem einige, wie Sulfate, Zitrate, Azetate und Glyzerin, denselben erhöhen,
andere dagegen, wie Chloride, Chlorate, Bromide, Alkohol und Harnstoff, ihn
herabsetzen.
b Mouatsh. f. Chem. 26.
-) Zeitschr. f. physiol. Chem. 27.
Kc^^rP
1891 ; Hedin, Zeitsehr. f. pliysiol. Chem. 21;
Kcssel u. Kutscher ebenda 31.
b Monatsh. f. Chem. 10.
Beiträg? L Spiro, Hofmeisters
b Seemann, Zeitschr. f. physiol. Chem. 41; Zickgraf ebenda 41.
« Hoüwv
Med. Vereins in Heidelberg 1877, 1.
b Hofmeisters Beiträge 2.
& o<«, .i.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0129.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free