- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
169

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Die Proteine - II. Zusammengesetzte Proteine (Proteide) - B. Nukleoproteide

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Nukleoproteide. 1G9
massig Eisen, und bei Oktopoden hat Henzk i)
ein kupferhaltiges, aber eisen-
freies Nukleoproteid mit 0,96 p. c. Kupfer beobachtet. Die Nukleoproteide ver-
halten sich wie schwache Säuren, die meistens sehr viel Eiweiss im Moleküle
enthalten. Sie geben deshalb die gewöhnlichen Eiweissreaktionen und stehen
hierdurch in ihrem Verhalten den Eiweissstoffen nahe. Die aus den an Zell-
kernen reichen Organen dargestellten Nukleoproteide scheinen jedoch durch einen ^uWeoj
höheren Phosphorgehalt und einen stärker ausgeprägten sauren Charakter aus-
gezeichnet zu sein. Sämtliche Nukleoproteide sind in Wasser nicht lösliche
Stoffe, deren Verbindungen mit Alkali in Wasser löslich sind. Aus einer
solchen Lösung kann das Proteid mit Essigsäure ausgefällt werden, und der
Niederschlag löst sich nur mehr oder weniger schwer, in gewissen Fällen fast
sar nicht, in einem Überschuss der Säure. In sehr verdünnter Salzsäure löst
er sich dagegen regelmässig leicht. Hierdurch ähneln sie den Nukleoalbuminen
und den Muzin Substanzen, unterscheiden sich aber von beiden dadurch, dass sie
bei der Hydrolyse Purinbasen liefern. Von den ’Nukleoalbuminen unterscheiden
I
sich die Nukleoproteide nach Plimmer und Scott dadurch, dass Natronhydrat-
lösung von 1 p. c. aus den Nukleoalbuminen, nicht aber aus den Nukleo-
proteiden Phosphorsäure abspaltet. Die Nukleoproteide geben die Farbenreak-
tionen des Eiweisses, sind aber, soweit man sie bisher untersucht hat, nicht
links-, sondern rechtsdrehend (Gamgee und Jones®).
Die Nukleoproteide werden leicht denaturiert. Die in Wasser lösliche
AlkaliVerbindung erfährt beim Erhitzen ihrer möglichst neutralen Lösung eine
Zersetzung, wobei geronnenes Eiweiss sich ausscheidet und ein phosphorreicheres, Abbau.
• ••
Ti j. •
1 i •• 1
^ Nuldeinbil-
eiweissarmeres Proteid von starker saurem Charakter in Lösung bleibt. Auch dimg.
durch Einwirkung von schwachen Säuren und von Magensaft findet ein ähn-
licher Abbau statt, wobei das abgespaltene Eiweiss gelöst wird, während das
phosphorreichere Nukleoproteid als sogenanntes Nuklein (Miescher, Hoppe-
Seyler’^) oder „echtes Nuklein“ ungelöst zurückbleibt. Da das echte Nuklein
wahrscheinlich nichts anderes als ein teilweise abgebautes, eiweissärmeres Nukleo-
proteid von je nach der Stärke des Eingriffes wechselnder Zusammensetzung ist,
so scheint der Name Nuklein als Bezeichnung hierfür eigentlich überflüssig zu
sein. Auf der anderen Seite hat aber das Nuklein andere Eigenschaften’’ als
die Nukleoproteide, und da es zu den letzteren in derselben Beziehung wie das
Pseudonuklein zu den Nukleoalbuminen steht, mögen sowohl die Nukleine wie
die Pseudo- oder Paranukleine hier eine kurze Erwähnung finden.
Nukleine oder echte Nukleine entstehen, wie oben gesagt, bei der pepti-
schen Verdauung oder bei schwacher Säurebehandlung der Nukleoproteide. Hierbei
ist indessen zu beachten, dass die Nukleine der Wirkung des Magensaftes
I
’) Zeitschr. f. physiol. Chem. 56.
2
R- A. Plimmek u. F. H. Scott, Zit. nach Bioch. Zcntralbl. 8, S. 109
n Hofmeisters Beiträge 4.
) Hoppe-Seyler, Med. chem. Unters. S. 452.
i

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