- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
230

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 5. Tierische Fette und Phosphatide - 2. Phosphatide

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230 Fünftes Kapitel.
Löslich-
keitsver-
hältnisse.
Phos-
phatide.
Lezithine.
PfiTTENKOFERschen Gallen säureprobe. Die Stickstoffbase ist meistens Cholin
;
in einigen Fällen ist ihre Natur unbekannt und in anderen sind die Angaben
über dieselbe etwas strittig.
Die Phosphatide werden zu der in chemischer Hinsicht schlecht charak-
terisierten Gruppe der Lipoide gerechnet, weil sie meistens in Wasser nicht
löslich sind und weil jedes Phosphatid wenigstens von einigen der gewöhnlichen
Lösungsmittel der Fette gelöst wird. Unter einander können sie jedoch ein
recht verschiedenes Verhalten zu solchen Lösungsmitteln zeigen, indem z. B.
das eine in kaltem Alkohol oder Äther unlöslich, das andere dagegen darin
löslich ist, und solche Verschiedenheiten sind für ihre Darstellung von Wichtig-
keit. Von Azeton werden sie im allgemeinen aus ihrer Lösung, wenn auch
nicht vollständig, gefällt, und auch dieses Verhalten kann für ihre Darstellung
von besonderer Bedeutung sein. Die Phosphatide werden auch meistens von
Metallsalzen, besonders Platinchlorid und Kadmiumchlorid, gefällt, ein Ver-
halten, welches man ebenfalls oft zu ihrer Reindarstelluug benutzt hat. Die
Brauchbarkeit dieses Verfahrens ist jedoch fraglich geworden, seitdem Erlandsen
gezeigt hat, dass hierbei, wenigstens für gewisse Phosphatide, eine Zersetzung
stattfindet.
Erlandsen hat ferner gefunden, dass wenn man die an der Luft getrocknete, fein
pulverisierte Herzmuskulatur erst mit Äther erschöpft und dann mit Alkohol extrahiert, man
in dem ersten Extrakte die Monophosphatide und in dem Alkoholextrakte die Diamidophos-
phatide, welche in den Geweben nicht fi’ei, sondern gebunden Vorkommen sollen, erhält. Ob
diese Beobachtung für die Reindarstellung der Phosphatide von allgemeiner Bedeutung ist,
steht noch dahin.
In Anbetracht der Unsicherheit, welche über die Eigenschaften und che-
mische Individualität der verschiedenen Phosphatide überhaupt herrscht, werden
hier nur die am genauesten studierten Phosphatide, die Lezithine und das Cuorin,
etwas ausführlicher besprochen ; Die übrigen sollen in den betreffenden Kapiteln
in dem Masse, wie dies nötig erscheint, ihre Besprechung finden.
Lezithine. Diese Stoffe sind Esterverbindungen der von zwei Fett-
säureradikalen substituierten Glyzerinphosphorsäure mit einer Base, dem Cholin.
Es können also je nach der Art der in dem Lezithinmoleküle enthaltenen Fett-
säuren verschiedene Lezithine, wie Stearyl- oder Palmityl- und Oleyllezithine
Vorkommen. Nach Thudichum^) enthält jedes echte Lezithin immer mindestens
ein Ölsäureradikal; nach den Untersuchungen von Henriques und Hansen,
Cousin und Erlandsen kann man jedoch kaum bezweifeln, dass das sogen.
Lezithin aus Eigelb und Muskeln eine noch mehr ungesättigte Fettsäure als die
Ölsäure enthalten muss. Sämtliche Lezithine sind Monoamidophosphatide, die
nach dem Typus:
1) Vergl. Strecker, Annal. d. Chem. u. Pharm. 148; Hundeshagen, Journ. f. prakt.
Chem. (N. F.) 28; Gilson, Zeitschr. f. physiol. Chem. 12.
J. L. W. Thudichum, Die chemische Konstitution des Gehirns des Menschen etc.
Tübingen 1901.
3) HENRIQUES u. Hansen, Skand. Arch. f. Physiol. 14 (1903). Cousin, Compt. Eend.
137; Erlandsen, Zeitschr. f. physiol. Chem. 51.

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