Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Das Blut - I. Blutplasma und Blutserum - Das Blutplasma
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Fibrin 243
Ei weissstoffen nahe. In Wasser, Alkohol oder Äther ist er unlöslich. In Salz-
säure von 1 p. m., wie auch in Kali- resp. Natronlauge von 1 p. m., quillt er Eigen-
^ ^ schäftön d©s
stark zu einer gallertähnlichen Masse auf, die bei Zimmertemperatur erst nach Fibrins,
mehreren Tagen, bei Körpertemperatur zwar leichter, aber jedenfalls auch nur
langsam sich löst. Von verdünnten Neutralsalzlösungen kann der Faserstoff
nach längerer Zeit bei Zimmertemperatur, bei 40 ° C viel leichter, gelöst werden
und die Lösung findet, wie Arthus und Hubert und auch Dastre^) gezeigt
haben, ohne Mitwirkung von Mikroorganismen statt. Dagegen ist hierbei eine
Wirkung von proteolytischen, vielleicht von dem Fibrin mit niedergerissenen
oder von eingeschlossenen Leukozyten herrührenden Enzymen (Rulot)^) anzu-
nehmen. Bei der Lösung des Fibrins in Neutralsalzlösung entstehen nach
Green und Dastre zwei Globuline, bei der Lösung von leukozytenhaltigem
Fibrin nach Rulot auch Albumosen (und Peptone). Das Fibrin zerlegt wie
das Fibrinogen, infolge Verunreinigung mit Katalase, Hydroperoxyd, büsst aber
diese Fähigkeit durch Erhitzen oder durch Einwirkung von Alkohol ein.
Das oben von der Löslichkeit des Faserstoffes Gesagte bezieht sich nur
auf das typische, aus dem arteriellen Blute von Rindern oder Menschen durch
Schlagen gewonnene, erst mit Wasser, dann mit Kochsalzlösung und zuletzt Fibrin,
wieder mit Wasser gewaschene Fibrin. Das Blut verschiedener Tierarten liefert
einen Faserstoff von etwas abweichenden Eigenschaften, und nach Fermi^) löst
sich also beispielsweise das Schweinefibrin in Salzsäure von 5 p. m. viel leichter
als Rinderfibrin. Fibrine von ungleicher Reinheit oder von Blut aus verschie-
denen Gefässbezirken stammend, können auch eine etwas ungleiche Löslichkeit
zeigen.
Das durch Schlagen des Blutes gewonnene, wie oben gereinigte Fibrin
ist stets von eingeschlossenen entfärbten roten Blutkörperchen oder Resten
davon und von lymphoiden Zellen verunreinigt. Rein wird es nur aus filtriertem
asma oder filtrierten Transsudaten gewonnen. Zur Reindarstellung wie auch Darstellung
^r quantitativen Bestimmung des Fibrins werden die spontan gerinnenden
Flüssigkeiten direkt, die nicht spontan gerinnenden erst nach Zusatz von Blut-
serum oder Fibrinfermentlösung mit einem Fischbeinstabe stark geschlagen die
ausgeschiedenen Gerinnsel erst mit Wasser, dann mit einer öprozentigen Koch-
salzlosung, darauf wieder mit Wasser gewaschen und zuletzt mit Alkohol und
Äther extrahiert. Lässt man das Fibrin mit dem Blute, in welchem es ent-
1"
™ Berührung, so wird es nach Dastre S)
zum Teil
gelöst (jHibnnolyse).^ Für eine genaue quantitative Bestimmung des Fibrins ist
die Vermeidung dieser Fibrinolyse von Wichtigkeit (Dastre). Die bei der
1 f
® Blutbestandteile sind noch nicht näher bekannt, sind aber
we telsohne
_
enzymatischer Natur. Es ist bemerkenswert, dass eine starke
ibiinolyse im Blute bei akuter Phosphorvergiftung (Jacoby u. a.), nach Ex-
f 2
«• Hubert, Arch. de Physiol. (5) 5; Dastre ebenda (5) 7.
) Arch. intei’n. de Physiol. 1,
Green, .Tourn. of Physiol. 8; Dastre 1. c.
’I Zeitschr. f. Biol. 28.
Arch. de Physiol. (5) 5 u. G.
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