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272

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Das Blut - II. Die Formelemente des Blutes - Blutfarbstoffe

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272 Sechstes Knj)itel.
Pseudo-
hämoglobin
Methämo-
globin.
Entstehung
des Methä-
moglobins.
Methämo-
globinbil-
dung und
Sauerstoff.
globin statt. Hat die Lösung eine genügende Konzentration, so kann dabei,
bei niedriger Temperatur, eine Kristallisation von dem Hämoglobin in dem
Rohre stattfindeu (Hüfner) i).
Pseudoliämoglobiii. Ludwig und Siegfried^) haben die Beobachtung gemacht
dass Blut, welches mit Hydrosulfit bis zum vollständigen Verschwinden des Oxyhämoglobin-
spektrums und Auftreten eines reinen Hämoglobinspektrums reduziert worden, noch reichliche
Mengen Sauerstolf an das Vakuum abgibt. In dei’selbeu Weise verhält sich auch Blut
welches mittelst Durchleitens von einem Wasserstoffstrome zum Verschwinden des Oxyhämo-
globinspektrums reduziert woi’den ist. Es gibt also angeblich eine lockere Verbindung zwischen
Hämoglobin und Sauerstoff, welche das Spektrum des Hämoglobins zeigt, und diese Verbin-
dung haben Ludwig und Siegfried Pseudohämoglobin genannt. Das Pseudohämoglobin
betrachten die Verff. als eine Zwischenstufe zwischen dem Hämoglobin und dem Oxyhämo-
globin bei der Reduktion des letzteren. Das Vorkommen eines Pseudohämoglobins scheint
jedoch nicht bewiesen zu sein®).
Methämoglobiii nennt man einen Farbstoff, welcher leicht aus dem
Oxyhämoglobin entsteht, und welchen man dementsprechend in bluthaltigen
Transsudaten und Zystenflüssigkeiten, im Harne bei Hämaturie oder Hämo-
globinurie, wie auch im Harne und Blute bei Vergiftungen mit Kaliumchlorat,
Amylnitrit oder Alkalinitrit und mehreren anderen Stoffen gefunden hat.
Das Methämoglobin enthält keinen Sauerstoff in molekularer oder disso-
ziabler Bindung, aber dennoch scheint der Sauerstoff für die Entstehung des
Methämoglobins insoferne von Bedeutung zu sein, als das Methämoglobin zwar
aus Oxyhämoglobin, nicht aber aus Hämoglobin bei Abwesenheit von Sauer-
stoff oder oxydierenden Agenzien entsteht. Wird arterielles Blut in ein Rohr
eingeschmolzen, so verbraucht es allmählich seinen Sauerstoff, es wird venös
und bei dieser Sauerstoffzehrung wird ein wenig Methämoglobin gebildet. Das-
selbe findet bei Zusatz von sehi’ wenig Säure zu dem Blute statt. Bei der
spontanen Zersetzung des Blutes wird etwas Methämoglobin gebildet und bei
Einwirkung von Ozon, Kaliumpermanganat, Ferrizyankalium, Chloraten, Nitriten,
Nitrobenzol, Pyrogallol, Brenzkatechin, Azetanilid und vielen anderen Stoffen
auf das Blut findet ebenfalls eine reichliche Methämoglobinbildung statt.
Nach den Untersuchungen von Hüfner, Külz und Otto^) soll das
Methämoglobin dieselbe Menge Sauerstoff wie das Oxyhämoglobin, aber fester
gebunden, enthalten. Bei der Einwirkung von Ferrizyankalium oder Kalium-
permanganat auf Oxyhämoglobin wird, wie man annimmt, in erster Linie 1 Mol.
Sauerstoff, d. h. also die ganze Menge des locker gebundenen Sauerstoffes, ab-
gespalten und bei der dann folgenden Methämoglobinbildung werden entweder
zwei Sauerstoffatome (Haldane) oder zwei Hydroxylgruppen gebunden (Hüfner,
V. Zeynek)^). Von reduzierenden Stoffen wird eine Methämoglobinlösung zu
Hämoglobin reduziert. Nach Jäderholm und Saarbach soll hierbei als
1) Zeitschr. f. physiol. Chem. 4. Vergl. auch Uhlik 1. c.
=*
*) Arch. f. (Auat. u.) Physiol. 1890, S. 185. Vergl. auch Ivo Novi, Pflügers Arch. Ö6.
®) Vergl. Hüfner, Arch. f. (Anat. u.) Physiol. 1894, S. 140.
*) Vergl. Otto, Zeitschr. f. physiol. Chem. 7.
5) Haldane, Journ. of Physiol. 22; v. Zeynek, Arch. f. (Anat. u.) Physiol. 1899;
Hüfner ebenda.

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