Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Das Blut - IV. Die quantitative Zusammensetzung des Blutes
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Zusammensetzung des Blutes. 311
in dem Blute bekannt, und bestimmt man dann die Menge der verschiedenen
Blutbestandteile in dem Blutserum einerseits und dem Gesamtblute andererseits,
so lässt sich die Verteilung dieser verschiedenen Blutbestandteile auf die zwei
Hauptkomponenten, Blutkörperchen und Plasma, ermitteln. Nach den Methoden
von Hoppe-Seylek und Bunge sind die Tierblutanalysen Abderhaldens ^),
die leider nicht alle in der Tabelle Platz finden können, ausgeführt worden.
Die Analysen von Menschenblut sind vor längerer Zeit von C. Schmidt 2) nach
einer anderen Methode ausgeführt worden, die vielleicht ein wenig zu hohe Werte
für die Gewichtsmenge der Blutkörperchen geliefert hat. Sämtliche Zahlen be-
ziehen sich auf 1000 Teile Blut.
Die Kelation zwischen Blutkörperchen und Plasma kann, selbst bei der-
selben Tierart, unter verschiedenen Verhältnissen recht bedeutend wechseln. Bei
Tieren hat man indessen in den meisten Fällen bedeutend mehr Plasma, bis-
weilen reichlich Vs von der Gewichtsmenge des Blutes, gefunden V- Für Menschen-
blut fand Aeronet als Mittel von neun Bestimmungen beim Manne 478,8 p. m.
Blutkörperchen und 521,2 p. m. Serum in defibriniertem Blute. Beim Weibe
fand Schneider^) bezw. 349,6 und 650,4 p. m.
Der Zucker gehört, wie man bisher allgemein angenommen hat, nur dem
Serum und nicht den Blutkörperchen an. Nach den neuesten Untersuchungen von
Kona und Michaelis V sollen indessen beim Hunde die Blutkörperchen erheb-
liche Mengen Zucker enthalten. Nach Abderhalden kommen Kalk, Fett
und vielleicht auch Fettsäuren nur im Serum vor. Die in dem normalen Blute
etwa vorhandenen kleinen Spuren von Gallensäuren sollen dagegen nach Croftan ®)
in den Leukozyten enthalten sein. Die Verteilung der Alkalien auf Blutkörper-
chen und Plasma ist eine verschiedene, indem nämlich die Blutkörperchen vom
Schwein, Pferd und Kaninchen kein Natron enthalten, die des Menschen reicher
an Kalium und die von Rind, Schaf, Ziege, Hund und Katze bedeutend reicher
an Natrium als an Kalium sind. Das Chlor kommt überall in grösserer Menge
im Serum als in den Blutkörperchen vor. Das Jod ist nur im Serum enthalten,
während das Eisen regelmässig fast ausschliesslich in den Formelementen, in Zusammen-
^ ^ SG^zun^ dos
erster Linie in den Erythrozyten vorkommt. Da die Nukleoproteide eisenhaltig Blutes,
sind, kommt immer etwas Eisen in den Leukozyten und Spuren von Eisen
auch im Serum vor. Diese Mengen sind unter normalen Verhältnissen sehr
klein, wogegen in Krankheiten die Relation zwischen Hämoglobineisen und
anderem Bluteisen wie es scheint nicht unwesentlich sich ändern kann. In dem
Blute sind auch Mangan sowie Spuren von Lithium, Kupfer, Blei, Silber und
im Menstrualblute auch Arsen gefunden worden. Das Blut als Ganzes enthält
Zeitschr. f. physiol. Chem. 23 u. 25.
Zitiert und zum Teil umgerechnet nach V. Goeup-Besanez ,
Lehrb. d. physiol.
Chem. 4. Aufl., S. 345.
Vergl. Sachaejin in Hobpe-Seylee, Physiol. Chem. S. 447; Otto, Pflügees
Areh. 35; Bunge, 1. c.; L. u. M. Bleibteeu, Pflügees Arch. 51.
*) Aeeonet, Malys Jahresb. 17; Schneidee, Zentralbl. f. Physiol. 5, S. 362.
®) Bioch. Zeitschr. 16.
") Pflügees Arch. 90.
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