- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
366

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Die Leber - Das Glykogen und die Glykogenbildung

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36G Achtes Kapitel,
Ebenso stebt es noch dahin, ob alles Glykogen in der Leber als solches vor-
konimt oder zum Teil an Eiweiss gebunden ist (Pflüger-Nerking). Die Unter-
suchungen von Loeschcke haben jedoch gezeigt, dass jedenfalls kein zwingender
Grund zu der letztgenannten Annahme vorliegt.
Die Reindarstellung des Glykogens (am einfachsten aus der Leber) ge-
schieht oft nach der von Brücke angegebenen Methode, deren Hauptzüge die
folgenden sind. Unmittelbar nach dem Tode des Tieres wird die Leber in
siedendes Wasser geworfen, fein zerteilt und mehrmals mit neuem Wasser aus-
steiiun^^’es
filtrierten Extrakte werden genügend stark konzentriert, abgekühlt ,i
Giykogens^.^ und durch abwechselnden Zusatz von Quecksilberjodidjodkalium und wenig Salz-
säure von Eiweiss befreit. Aus der abfiltrierten Flüssigkeit wird das Glykogen j
durch Zusatz von Alkohol, bis das Gemenge 60 Vol. Prozent davon enthält, i
gefällt. Durch Wiederholung dieses Verfahrens und mehrmalige Fällung des |
Glykogens mit Alkohol aus teils alkalischer und teils essigsaurer Lösung wird es j
gereinigt, auf dem Filtrum erst mit 60-prozentigem und dann mit 95-prozentigem I
Alkohol ausgewaschen, mit Äther behandelt und über Schwefelsäure getrocknet. j
Es ist hierbei stets von Mineralstoffen verunreinigt. Um aus der Leber und i
besonders aus Muskeln und anderen Geweben sämtliches Glykogen extrahieren }
zu können — was besonders bei quantitativen Bestimmungen notwendig ist — i
muss man erst zwei bis drei Stunden mit starker Kalilauge (30 p. c.) im Wasser- •
bade erwärmen. Da das Glykogen durch die Reinigung nach Brücke ver- i
ändert wird, dürfte es besser sein, das Glykogen, wie bei der quantitativen Be- j
Stimmung nach Pflüger, direkt aus der alkalischen Lösung mit Alkohol aus-
j
Zufällen^).
Die quantitative Bestimmung geschieht am sichersten nach dem von
Pflüger ausgearbeiteten Verfahren, welches in den Hauptzügen darin besteht,
dass man den Organbrei bei Gegenwart von 30 p. c, KOH in dem Gemenge
2—3 Stunden im Wasserbade erhitzt, nach Verdünnung mit Wasser und
Filtration das Glykogen mit Alkohol ausfällt und zuletzt das wieder gelöste i
Glykogen teils polarimetrisch und teils nach vorausgegangener Invertierung als 1
Quantita- Zucker bestimmt. 1 Gewichtsteil Zucker = 0,927 Teile Glykogen. Da man \
sti^ung. bei der Bestimmung die gegebenen Vorschriften genau beachten muss, wird be- i
züglich der Ausführung auf die Originalarbeiten von Pflüger hingewiesen.
Auch bezüglich der anderen Bestimmungsmethoden von Brücke-Külz, Pavy
und Austin kann auf die Arbeit von Pflüger in seinem Archive, Bd. 96,
verwiesen werden. Man vergleiche ferner die neueren Arbeiten von Pflüger i
(in seinem Archive Bd. 103, 104, 121) und die Arbeit von Bang (Hammarsten-
Festschrift 1906).
Die Frage nach dem Ursprünge des Glykogens im Tierkörper ist Gegen-
stand zahlreicher Untersuchungen gewesen. Durch die einstimmigen Beobach- ^
tungen mehrerer Forscher®) ist es sicher festgestellt worden, dass unter allen
bisher untersuchten Stoffen in erster Linie die Zuckerarten und deren An-
Giykogen- hvdride, Dextrine und Stärke, die Fähigkeit haben, den Glykogengeb alt }
bildung. J f
^ T 1
• • j 1.

des Körpers zu vermehren. Die Wirkung des Inulins scheint indessen etwas
q Pflügers Arch. 102.
q Vergl. auch die Methode von Gautier, Compt. Rend. 129.
q Vergl. hierüber E. Külz, Pflügers Arch. 24 und LunwiG-Festschr. 1891; ferner
die oben zitierten Arbeiten von Pflüger und Cremer, Fussnote 1, S. 3C4.

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