- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
451

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - II. Die Drüsen der Magenschleimhaut und der Magensaft

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I
Chymus und Verdauung im Magen. 451
Ortran bei Fleischfressern und auch beim Menschen aus zwei physiologisch
differenten Teilen, dem Pylorus- und dem Fundusteile besteht. Der grosse
Fundusteil, welcher wesentlich als ein Keservoir dient, kann durch zeitweise auf-
tretende Kontraktion der, wie ein Sphinkter wirkenden Muskulatur zwischen ihm
und dem Pylorusteile von dem letzteren abgesperrt werden, nach einigen Forschern
so vollständig, dass während dieser Kontraktion fast gar nichts von dem Fundus-
° ^
^ wegungen
in den Pylorusteil hinübergehen kann. Im Gegensatz zum Fundusteile ist der
Pylorusteil der Sitz sehr kräftiger Kontraktionen, durch welche sein Inhalt innig
mit Magensaft gemischt und auch durch den Pförtner in den Darm hinein-
getrieben wird.
Der Inhalt des Pylorusteils reagiert sauer und hier findet eine kräftige
Pepsinverdauung in dem mit Magensaft durchgemischten Inhalte statt. Der
Inhalt des Fundusteiles zeigt dagegen ein anderes Verhalten, indem nämlich,
wie Ellenbekger als erster gezeigt hat, eine besondere Schichtung oder Lage-
rung der verschiedenen festen Nahrung dort stattfindet. Durch sehr interessante
und lehrreiche Untersuchungen an verschiedenen Tieren (Fröschen, Patten,
Kaninchen, Meerschweinchen und Hunden) hat Grützner später gezeigt, dass,
wenn man den Tieren verschiedenfarbiges festes Futter verabreicht und den Teiles,
nach einiger Zeit herausgeschnittenen Magen mit dem Inhalte durchfrieren lässt,
die Gefrierschnitte eine gesetzmässige Schichtung des Mageninhaltes zeigen.
Diese Schichtung ist derart, dass die zuerst eingenommene Nahrung in direkter
Berührung mit der Schleimhaut sich befindet, während die später aufgenommene
in der ersteren eingeschlossen ist und vor der Berührung mit der Magenwand ge-
schützt wird. Der leere Magen, dessen Wände sich berühren, wird nämlich so
aufgefüllt, dass im allgemeinen die später aufgenommenen Nahrungsmittel in
die Mitte der alten gelangen oder dieselben vor sich schieben.
Dieser Anordnung zufolge unterliegen die Nahrungsmittel nur der Schleim-
hautoberfläche entlang dem Prozess der peptischen Verdauung, und es sind also
in erster Linie diese oberflächlich gelegenen, mit Pepsin beladenen und mit
Magensaft gemengten Partien der Ingesta, welche dem Pylorusteile zugeschoben,
dort gemischt und weiter verdaut und schliesslich in den Darm befördert werden!
Der Fundusteil ist also unter diesen Verhältnissen weniger ein Verdauungs- als
ein Auffüllungsorgan, und im Inneren desselben können die Speisen stunden-
lang verweilen, ohne auch mit einer Spur Magensaft in Berührung zu kommen.
Das nun Gesagte gilt wenigstens für die feste Nahrung. Über das Ver-
halten von Flüssigkeiten oder halbflüssiger Nahrung liegt noch keine hinreichend
grosse Erfahrung vor. Nach Grützner sollen aber auch in diesen FäUen eben-
Bowenig wie bei der obengenannten Versuchsanordnung die hinabgeschluckten
ahrungsmittel regellos durcheinander sich mischen. Flüssigkeiten verlassen
Übrigens rasch den Magen, wie es scheint auch bei gemischter fester und
ebenda
^rch. 114 und Scheunert ebenda 144; Grützner
29*

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