- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
453

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - II. Die Drüsen der Magenschleimhaut und der Magensaft

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Verdauung im Magen. 453
Neutralisation des in den Darm übergetretenen, sauren Mageninhaltes, so ent-
leert auch der Magen weniger oft seinen Inhalt. D.e Dauer der Magenverdauung
,„nss also unter verachiedenen Verhältnissen eine sehr verschiedene sein können,
,,„d die Angaben hierüber sind dementsprechend sehr wechselnd. In seinen
zahlreichen Beobachtungen an dem kanadischen Jäger St. Martin firad
BEiOMOST"), dass der Magen im allgemeinen, je nach der verschiedenen Be-
schaftenheit der Nahrung, 1 Vs-ö’.’s Stunden nach der Mahkeit leer geworden war.
Auf die Geschwindigkeit, mit welcher verschiedene Nahrungsmittel den
Maven verlassen, übt auch deren Verdaulichkeit einen wichtigen Einfluss aus
Mit” Rücksicht auf eine ungleiche Verdaulichkeit im Magen muss man ]edoch
einen Unterschied machen zwischen der Geschwindigkeit einerseits, mit welcher
die Nahmngsstoffe chemisch umgewandelt werden, und der Geschwindigkeit ’’«gulwv
andererseits, mit welcher sie den Magen verlassen und in den Darm übergehen.
Dieser Unterschied ist besonders von praktischem Gesichtspunkte aus von Be-
deutung, und es liegt auf der Hand, dass für die letztere Art von Verdaulich-
keit, also die Geschwindigkeit, mit welcher die Nahrung den Magen verlasst,
mehrere Umstände, wie die Art und Zerteilung der Nahrung, ihre Einwirkung
auf die Magensaftabsonderung, auf den Pylorusreflex usw. von grosser Be-
deutung sind.
Wie sehr die Beschaffenheit der Nahrung auf die Magensaftahsonderung
und die Verdauung im Magen überhaupt einwirken kann, geht sehr schlagend
aus den Beobachtungen von W. Boldyreff^) über die Wirkung des Fettes
hervor. Abgesehen von der herabsetzenden Wirkung des Fettes auf Menge und
Verdauungskraft des Magensaftes kann nämlich, wie Boldyreff gefunden hat, im Magen,
nach sehr fettreicher Nahrung ein Zurücktreten von Galle, Pankreassaft und
Darmsaft aus dem Darme in den Magen stattfinden, so dass die Verdauung
ini Magen in diesem Falle wesentlich durch den Pankreassaft zustande kommt.
Über die Geschwindigkeit, mit welcher die Nahrung im Magen des Hundes
verdaut wird, liegen zahlreiche Untersuchungen, besonders von E. ZüNZ ^),
London und seinen Mitarbeitern vor. London, Polowzowa und Sagelmann
haben beobachtet, dass nicht alle Nahrungsstoffe des Futters den Magen gleich
rasch verlassen, indem bei Brotfütterung (Polowzowa) die Kohlehydrate rascher
als das Eiweiss und aus einem Gemenge von Gliadin und Kinderfett (Sagel-
mann) das Eiweiss viel rascher als das Fett den Magen verlässt. Nach ihnen
soll also der Magen eine gewisse „Sortierungsfähigkeit“ haben ,
was in-
*) Vergl. Fussnote 2, S. 432.
Pflügers Arch. 121. Vergl. auch Abderhalden u. Fl. Medigreceanu, Zeitschr.
f. physiol. Chem. 57.
E. ZuNZ, Hofmeisters Beiträge 3, Annal. de la soc. roy. des scienc. med. Bruxelles
12, 13 u. Memoires publ. par l’Acad. roy. Belg. 1906, 1907 u. 1908.
*) Die zahlreichen Arbeiten von LONDON und Mitarbeitern findet man in Zeitschr. f.
physiol. Chem. 45—53, 55—57.
®) London mit W. Polowzowa, Zeitschr. f. physiol. Chem. 49, mit A. Sagelmann
ebenda 52.

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