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458

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - II. Die Drüsen der Magenschleimhaut und der Magensaft

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458 Neuntes Kapitel.
dementsprechend die Kolilensäure im Magen ein Produkt der Tätigkeit der
Nach dem Tode, wenn der Ventrikel noch Speisen enthält, kann während
der nur langsam stattfindenden Abkühlung der Leiche eine „Selbstverdauung“
nicht nur des Magens, sondern auch der angrenzenden Organe stattfinden. Es
hat dies zu der Frage geführt, warum denn der Magen nicht im Leben sich
selbst verdaue. Seitdem von Pavy gezeigt worden, dass nach Unterbindung
kleinerer Blutgefässe des Magens beim Hunde die entsprechenden Teile der
(fauuS^de;
Magenschleimbaut verdaut werden, hat man die Ursache in einer Neutralisation
Magens, der Säure des Magensaftes durch das Alkali des Blutes gesucht. Dass die
Ursache der Nichtverdauung im Leben in der normalen Blutzirkulation zu
suchen ist, kann nicht in Abrede gestellt werden; aber die Ursache liegt nicht direkt
in einer Neutralisation der Säure. Die Untersuchungen von Feemi und Otte
sprechen vielmehr dafür, dass die Blutzirkulation in indirekter Weise durch
die normale Ernährung des Zellprotoplasmas wirkt und dass infolge hiervon das
lebendige Protoplasma den Verdauungsflüssigkeiten, sowohl dem Magen- wie
dem Pankreassafte gegenüber anders als das tote sich verhält. Worin diese
Widerstandsfähigkeit des lebendigen Protoplasmas begründet ist, weiss man
jedoch nicht. Einige stellen sie in nahe Beziehung zu der Absonderung des
von Danilewsky, Hänset. und Wedstland entdeckten Antipepsins, was jedoch
schwer zu verstehen ist. In der Magenschleimhaut kommen unzweifelhaft Stoffe
vor, welche die Wirkung des Pepsins etwas hemmen können; ob diese Stoffe
AnWpep- enzymatischer Natur sind, steht jedoch noch dahin. Das Weinland sehe Anti-
pepsin steht insoferne den Enzymen nahe, als es thermolabil ist, wogegen die
Antipepsine von Danilewsky, Hansel und O. Schwaez^) dem Erhitzen Wider-
stand leisten und kaum als enzymartige Stoffe aufzufassen sein dürften. Dies
gilt wenigstens von dem thermostabilen Antipepsin Schwaez’, welches übrigens
nicht die Biuretreaktion gibt. Abgesehen von der noch unbekannten Natur
dieser Stoffe wirkt aber sowohl der natürliche Magensaft wie eine saure Infusion
der Schleimhaut so ausserordentlich kräftig verdauend, dass die hemmende Wir-
kung der Antipejisine nur bei besonderer Versuchsanordnung bemerkbar wird,
und es ist deshalb schwer einzusehen, wie die Antipepsine eine schützende Wir-
kung im Leben ausüben könnten.
Unter krankhaften Verhältnissen können Abnormitäten der Sekretion ver-
schiedener Art auftreten. Es kann die Menge der Enzyme herabgesetzt sein,
Pathoiogi- und es können beide Enzyme oder, wie man auch gefunden hat, in einzelnen
sehe Ver- i t
^
hältnisse. Fällen das eine (das Chymosin) fehlen. Die Salzsäure kann auch fehlen oder
der Menge nach bedeutend vermindert sein. Ein pathologisch gesteigerter
Pavy, Philos. Trans. 153,
Part. 1 und Guys Hospital Eep. 13 ;
Otte, Travaux du
laboratoire de l’institut de Physiol. de Li§ge 5,
1896, wo man die Litei’atur findet.
*) Vergl. Hansel, Bioch. Zentralbl. 1 ,
S. 404 und 2,
S. 326; Weinl.,vnd, Zeitschr. f.
Biol. 44 ;
Schwarz, Hofmeisters Beiträge 6.

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