- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
485

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - V. Die chemischen Vorgänge im Darme

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Chemische Yorgäinge im Darme. 485
und die hierbei freigewordenen Fettsäuren können mit dem Alkali des Darm-
und Pankreassaftes und der Galle zu Seifen sich verbinden, welche, für die
Emulgierung des Fettes von grosser Bedeutung sind.
Setzt man einer Sodalösung von etwa 1 —3 p. m. NagCOg reines, wirk-
lich neutrales Olivenöl in nicht zu grosser Menge zu, so erhält man erst bei
kräftigem Schütteln eine, nicht dauerhafte Emulsion. Setzt man dagegen zu
einer anderen, gleich grossen Quantität derselben Sodalösung dieselbe Menge
von gewöhnlichem käuflichem Olivenöl (welches stets freie Fettsäuren enthält),
so braucht man nur das Gefäss vorsichtig umzustülpen, so dass die beiden
Flüssigkeiten gemischt werden, um sogleich eine, von einer äusserst feinen und
dauerhaften Emulsion milchähnliche Flüssigkeit zu erhalten. Die freien Fett- Fettes,
säuren des stets etwas ranzigen, käuflichen Öles verbinden sich mit dem Alkali
zu Seifen, welche ihrerseits die Emulgierung bewirken (Brücke, Gab, Loewen-
tttat A). Die emulgierende Wirkung der durch den Pankreassaft abgespaltenen
Fettsäuren kann durch das regelmässige Vorkommen von freien Fettsäuren in
der Nahrung wie auch durch Abspaltung von fetten Säuren aus Neutralfett
im Magen (vgl. S. 448) unterstützt werden.
Die Galle kann zwar bei künstlichen Verdauungsversuchen die PepsinVer-
dauung vollständig verhindern, indem sie dem Aufquellen des Eiweisses hinder-
lich ist. Ein Eindringen von Galle in den Magen während der Verdauung
scheint dagegen, wie mehrere Forscher, namentlich Oddi und Dastre ^), gezeigt
haben, zu keinerlei Störungen Veranlassung zu geben. Nach Boldyreff^) soll
bei anhaltendem Hungern, bei Verfütterung von Fett und fettreicher Nahrung
wie auch bei abnorm grosser Säuremenge ein Gemenge von Galle, Pankreassaft
und Darmsaft in den Magen leicht hineintreten. Bei fettreicher Nahrung,
welche die Magensaftabsonderung und die motorische Arbeit des Magens hemmt,
soll hierdurch sogar im Magen eine Verdauung durch dieses alkalische Gemenge
geschehen können.
Die Galle selbst hat bei neutraler oder alkalischer Reaktion keine nennens-
werte lösende Wirkxing auf das Eiweiss, aber dennoch kann sie auf die Eiweiss-
verdauung im Darme Einfluss üben. Der saure, eiweissreiche Mageninhalt kann Wirkung
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der Galle auf
nämlich mit der Galle einen Niederschlag von Eiweiss und Gallensäuren geben, die Ehveiss-
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Verdauung.
Dieser Niederschlag reisst das Pepsin teilweise mit, und hierdurch, wie auch
durch die teilweise oder vollständige Neutralisation der Säure des Magensaftes
durch das Alkali der Galle und des Pankreassaftes, kann die Pepsinverdauung
im Darme nicht weiter von statten gehen. Dagegen stört die Galle hierdurch
nicht die Eiweissverdauung mittelst des Pankreassaftes im Darme. Die Wirkung
dieses Verdauungssekretes wird nämlich, wie oben genannt, von der Galle nicht
q Brücke, Wien. Sitz.-Ber. 61 ,
Abt, 2; Gad, Arch. f, (Auat. u.) Physiol. 1878:
Loewenthal ebenda 1897.
q Oddi, Ref. in Zentralbl. f. Pliysiol, 1 ,
S. 312; Dastre, Arch. de Physiol. (5) 2,
S. 316.
q Zentralbl. f. Physiol. 18,
S. 457 und Pflügers Arch. 121.

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