- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
489

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - V. Die chemischen Vorgänge im Darme

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Darnigase. Fäulnisvorgänge. 489
schiedener Nahrung voraussichtlich eine verschiedenartige Zusammensetzung haben.
Dies ist in der Tat auch der Fall. Von Sauerstoff finden sich in den Ge-
därmen höchstens Spuren, was zum Teil von bei den Gärungsprozessen ent-
standenen reduzierenden Substanzen, welche Sauerstoff binden können, und teils
und wahrscheinlich hauptsächlich von einer Diffusion des Sauerstoffes durch die
Gewebe der Darmwand herrühren dürfte. Dass diese Vorgänge zum grössten
Teil schon im Magen stattfinden, dürfte aus dem oben (S. 457) über die Zu-
sammensetzung der Magengase Gesagten ersichtlich sein. Stickstoff findet
sich dagegen regelmässig im Darme und er dürfte wohl hauptsächlich von der
verschluckten Luft herrühren. Die Kohlensäure stammt teils von dem Magen-
inhalte, teils von der Eiweissfäulnis, teils von einer Milch- oder Buttersäure-
gärung der Kohlehydrate und teils von einem Freiwerden von Kohlensäure
aus dem Alkalikarbonate des Pankreas- und Darmsaftes, bei dessen Neutralisation
durch die Salzsäure des Magensaftes und die bei der Gärung eustandenen
organischen Säuren her. Wasserstoff kommt in grösster Menge nach Milch-
nahrung und in kleinste!’ Menge bei reiner Fleischnahrung vor. Dieses Gas
scheint zum grössten Teil bei der Buttersäuregärung der Kohlehydrate zu ent-
stehen, obgleich es jedoch auch bei der Eiweissfäulnis unter Umständen in reich-
licher Menge auftreten kann. Die Abstammung der im Darme normalerweise
vorkommenden Spuren von Methylmerkaptan und Schwefelwasser-
stoff aus dem Eiweiss ist unzweifelhaft. Auch das Sumpfgas kann un-
zweifelhaft von der Eiweissfäulnis herrühren. Hierfür sprechen besonders die
grossen Mengen, 26,45 p. c., Sumpfgas, welche von Ruge^) im Darme des
Menschen nach Fleischkost gefunden wurden. Noch grössere Mengen von
diesem Gase fand er jedoch nach einer, Hülsenfrüchte enthaltenden Nahrung,
was gut mit der Beobachtung stimmt, dass das Sumpfgas durch eine Gärung
von Kohlehydraten, besonders aber von Zellulose (Tappeiner) entstehen kann.
Besonders bei den Pflanzenfressern dürfte wohl auch ein solcher Ursprung des
Sumpfgases gewöhnlich sein. Ein kleiner Teil des Sumpfgases wie auch der
Kohlensäure kann auch von einer Zersetzung des Lezithins herrühren (Hase-
beoek)
Einer Fäulnis im Darme unterliegen indessen nicht nur die Bestandteile
der Nahrung, sondern auch die eiweisshaltigen Sekrete und die Galle. Unter
den Bestandteilen der Galle werden dabei nicht nur die Farbstoffe — aus dem
Bilirubin entstehen, wie man allgemein annimmt, Urobilin und braune Farb-
stoffe — sondern auch die Gallensäuren, vor allem die Taurocholsäure umge-
wandelt oder zersetzt. Die Glykocholsäure ist beständiger und sie findet sich
deshalb bei einigen Tieren in den Exkrementen zum Teil unzersetzt wieder,
während die Taurocholsäure der Zersetzung regelmässig so vollständig anheim-
Darmgase.
Darmgase.
Fäulnis der
Galle.
9 Wien. Sitz.-Ber. 44.
“) Zeitschr. f. Biol. 20 u. 24.
Zeitschr. f. physiol. Chem. 12.

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