- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
519

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 10. Gewebe der Bindesubstanzgruppe - II. Das Knorpelgewebe

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Chondronnikoid und Chondroitinschwefelsäure. 519
Das Chondromukoid ist ein weisses, amorphes, sauer reagierendes Pulver,
welches in Wasser unlöslich ist, nach Zusatz von wenig Alkali sich aber leicht
löst Diese Lösung wird von Essigsäure in grossem Überschuss und schon von
kleinen Mengen Mineralsäure gefällt. Die Ausfüllung kann von Neutralsalzen
und von Chondroitinschwefelsäure verhindert werden. Die NaCl-haltige, mit HCl
aiigesäuerte Lösung wird von Ferrozyankalium nicht gefällt. Fällungsmittel
für das Chondromukoid sind dagegen: Alaun, Eisencblorid, Bleizucker oder Blei-
essif. Von Gerbsäure wird das Chondromukoid nicht gefällt, und das letztere
kann sogar im Gegenteil die Ausfällung des Leimes durch Gerbsäure verhindern.
Das Chondromukoid gibt die gewöhnlichen Farbenreaktionen der Eiweisskörper:
mit Salpetersäure, Kupfersulfat und Alkali, dem MiLLONscben und dem Adam-
KiEWiczschen Reagenze.
Cliondroitinschwefelsäure, Chondroitsäure. Diese Säure, welche in
reinem Zustande aus dem Knorpel zuerst von C. Mörner dargestellt und von
ihm als eine Ätherschwefelsäure erkannt wurde, kommt nach ihm, ausser in
allen Arten von Knorpel, in der Tunica intima Aortae und spurenweise in der
Knochensubstanz vor. K. Mörner^) hat sie in der Rinderniere und auch
regelmässig im Menschenharne gefunden. Ihr von mehreren Seiten behauptetes,
aber von Haussen geleugnetes Vorkommen in dem Amyloid ist schon im
Kap. 3, S. 166, erwähnt worden. Die von Levene^) aus Sehnenmukoid ge-
wonnene Glukothionsäure, welche die Orzinreaktion der Glukuronsäure gibt und
bei Destillation mit Salzsäure Furfurol liefert, dürfte wohl, ebenso wie die anderen
sog. Glukothion säuren, in mehr oder weniger naher Beziehung zu der Chondroitin-
schwefelsäure stehen.
Die Chondroitinschwefelsäure hat nach ’
Schmiedeberg die Formel
CjgHg^NSOj^. Als nächste Spaltungsprodukte liefert sie nach ihm Schwefelsäure
und eine stickstoffhaltige Substanz, das Cbondroitin, nach folgender Gleichung:
C18H27NSO17 -f- HgO = H2SO4 -j- CigH27N0^4. Aus dem Cbondroitin,
welches dem arabischen Gummi ähnelt und eine einbasische Säure ist, entstehen
bei der Zerlegung mit verdünnten Mineralsäuren als Spaltungsprodukte Essig-
säure und eine neue stickstoffhaltige Substanz, das Chondrosin, nach der chon-
. .
droitin-
Gleichung CjgHg^NOjj^ -}- SHgO = 3C2H^02 -1- CigHaiNO^i. Das Chondrosin, sdiwefei
welches ebenfalls eine gummiähnliche, in Wasser lösliche, einbasische Säure ist,
reduziert Kupferoxyd in alkalischer Lösung etwas stärker als Glukose, ist
dextogyr und repräsentiert die von früheren Forschern in unreinem Zustande
beim Sieden des Knorpels mit einer Säure erhaltene reduzierende Substanz. Die
bei der Zerlegung des Chondrosins mit Barythydrat entstehenden Produkte
machten es nach Schmiedeberg wahrscheinlich, dass das Chondrosin die Atom-
’) C. Mörner 1. c. und Zeitschr. f. physiol. Chem. 20 u. 23; K. Mörner, Skand.
Arch. f. Physiol. 6.
Levene, Zeitschr. f. physiol. Chem. 30.
Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 28.

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