- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
533

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 10. Gewebe der Bindesubstanzgruppe - IV. Das Fettgewebe

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FettbilcluDg im Tierkörper. 533
von Jahren ausgeführten und für die damalige Zeit sehr verdienstvollen Unter-
suchungen mit gewissen Mängeln behaftet sind und eine Fettbildung aus Eiweiss
nicht beweisen. Gegen diese Untersuchungen macht er besonders geltend, dass
die genannten Forscher von einer unrichtigen Annahme über die Elementar-
zusammensetzung des Fleisches ausgegangen sind, und dass der Gehalt an
Stickstoff von ihnen zu niedrig, der Gehalt an Kohlenstoff dagegen zu hoch
auo-enommen wurde. Das Verhältnis von Stickstoff zu Kohlenstoff im fett-
armen Fleische wurde nämlich von VoiT gleich 1 : 3,68 angenommen, während
es nach Pflüger für fettfreies Fleisch nach Abzug des Glykogens gleich
] : 3,22 und nach Rübner ohne Abzug des Glykogens gleich 1 : 3,28 ist.
Durch Umrechnung der Versuche mit diesen Koeffizienten kommt Pflüger zu
dem Schluss, dass die Annahme einer Fettbildung aus Eiweiss in ihnen keine
Stütze findet.
Diesen Einwendungen gegenüber haben allerdings E. Voir und M. Cremer
durch neue Fütterungsversuche eine Fettbildung aus Eiweiss zu beweisen ver-
sucht, aber auch die Beweiskraft dieser neuen Untersuchungen wird von Pflüger
in Abrede gestellt. In einem von Kumagawa^) an einem Hunde ausgeführten
Fütterungsversuch mit fettarmem Fleisch (von bekanntem Gehalt an Ather-
extrakt, Glykogen, Stickstoff, Wasser und Asche) konnte ebenfalls eine
Fettbildung aus Eiweiss nicht konstatiert werden. Nach Kumagawa hat der
Tierkörper unter normalen Verhältnissen keine Fähigkeit, Fett aus Eiweiss
zu bilden.
Von mehreren französischen Forschern, unter denen besonders Chauveau,
Gaütier und Kaufmann zu nennen sind, wird indessen eine Fettbildung aus
Eiweiss als etwas fast sicher Bewiesenes angenommen. Namentlich Kaufmann
hat nach einer Methode, welche das Studium der Stickstoffausscheidung und
des respiratorischen Gaswechsels mit Berücksichtigung der gleichzeitigen Wärme-
bildung gestattet, weitere Beweise füe diese Ansicht zu liefern versucht.
Wenn man allgemein annimmt, dass Kohlehydrate, sowohl Glykogen wie
Zucker, aus Eiweiss entstehen können, kann die Möglichkeit einer indirekten
Fettbildung aus Eiweiss mit einem Kohlehydrate als Zwischenstufe selbstverständ-
lich nicht in Abrede gestellt werden. Für eine direkte Fettbildung aus Eiweiss,
ohne Kohlehydrate als Zwischenstufe, sind aber bisher keine strenge bindenden
Beweise angeführt worden.
Nach Chauveau und Kaufmann soll bei der direkten Fettbildung aus
Eiweiss das Fett neben Harnstoff, Kohlensäure und Wasser als ein Zwischen-
produkt bei der Oxydation des Eiweisses entstehen, während Gautier dagegen Fettbiidung
eine Fettbildung aus Eiweiss durch Spaltung ohne Sauerstoffaufnahme annimmt.
Wenn überhaupt Fett aus Eiweiss im Tierkörper entsteht, ist es wahrscheinlich,
b Vergl. Rosenfeld, Ergehn, der Pliysiol. I., Abt. 1.
Kaufmann, Arch. de Physiol. (5) 8, wo auch die Arbeiten von Chauveau u.
Gaütier zitiert sind.

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