- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
647

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Entstehung des Harnstoffes. 647
i,nphqtens 3 P. c. des Gesamtstickstoffes auf Aminosäurenstickstoff und 5,16 bis
8 5 p. c. auf Ammoniak und Purine. Andere Forscher haben indessen andere
Werte erhalten, und die Erfahrungen auf diesem Gebiete sind noch nicht zahl- Stickstoffes,
reich genug. Sehr grosse Schwankungen scheinen übrigens sowohl im gesunden
Zustande wie noch mehr in Krankheiten vorzukommen ^).
Die Entstehung des Harnstoffes im Organismus. Bei den Ver-
suchen, aus Eiweiss durch Oxydation Harnstoff direkt zu erzeugen, hat man
zwar etwas Guanidin aber noch nicht ganz unzweifelhaft Harnstoff erhalten.
Bei der Hydrolyse der Eiwissstoffe hat man dagegen unter anderen Stoffen auch «arnst^off
Arginin, welches ebenfalls bei der Trypsinverdauung entsteht, gefunden, und es Hydrolyse,
könnte ’also auf diesem Wege ein kleiner, je nach der Art der Eiweissstoffe
wechselnder Teil des Harnstoffes entstehen (Drechsel, Kossel, vergl. Kap. 3).
Die Grösse dieses Teils hat Drechsel zu etwa 10 p. c. des Harnstoffes
geschätzt.
Die Möglichkeit einer Harnstoffbildung aus Arginin hat bedeutend an
Interesse gewonnen, seitdem von Kossel und Darin die Anwesenheit eines das
Arginin unter Harnstoffbildung spaltenden Enzymes, der Argin ase, in Leber
und anderen Organen entdeckt worden ist. Einen direkten Beweis für die Harn-
stoffbildung aus Arginin hat später Thompson 2) geliefert. Einführung von Arginin
in den Hundekörper, per os oder subkutan, hatte nämlich in seinen Versuchen
eine Harnstoffausscheidung zur Folge. Während aber ausserhalb des Körpeis ^Harn^to^^
nur die Hälfte des Argininstickstoffes als Harnstoff und die andere Hälfte als Argmm.
Ornithin abgespalten wird, entsprach in seinen Versuchen die HarnstoffVermehrung
in mehreren Fällen dem allergrössten Teile oder fast dem gesamten eingeführten
Argininstickstoff. Es wurde also in diesen Fällen, abgesehen davon, dass^ das
Arginin den Stickstoffumsatz zu steigern schien, wahrscheinlich auch das Ornithin
in Harnstoff umgewandelt. Man könnte dies durch eine Desamidierung des
Ornithins und eine Harnstoffbildung aus dem abgespaltenen Ammoniak und
der Kohlensäure erklären.
Durch Alkalieinwirkung kann, wie oben (Kap. 11) erwähnt wurde, aus
dem Kreatin Harnstoff entstehen, für einen solchen Ursprung des Harnstoffes
im Tierkörper sind jedoch bisher keine Beweise oder schwerwiegende Gründe
angeführt worden.
Als besondere Muttersubstanzen des Harnstoffes betrachtet man die Amino-
säuren. Durch Versuche von Schultzen und Kencki und Salkowski mit Leuzin
und Glykokoll, von Stolte mit mehreren Aminosäuren und von v. Knieriem
mit Asparagin ist es nämlich bewiesen worden, dass Aminosäuren im Tierkörper
zum Teil in Harnstoff übergehen können. Die Untersuchungen von SaIjAskin
mit den drei Aminosäuren Glykokoll, Leuzin und Asparaginsäure haben zudem
‘) Iklan vergl. hierüber G. Satta, Hofmeisters Beiträge, wo man auch die Literatur-
augaben findet, und F. Erben, Zeitschr. f. Heilk. 25.
*) Kossel u. Darin, Zeitschr. f. physiol. Chem. 41; Thompson, Journ. of Physiol.
32 u. 33.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0659.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free