- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
653

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile

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Harnstolf. 653
man erhält sie, wenn eine konzentrierte Lösung von Harnstoff mit einem Über-
schuss von starker, von salpetriger Säure freier Salpetersäure versetzt wird. Beim
Erhitzen verflüchtet sich die Verbindung ohne Rückstand.
Diese Verbindung kann auch mit Vorteil zum Nachweis von kleinen Mengen Harn-
stoff dienen. Man bringt einen Tropfen der konzentrierten Lösung auf ein Objektglas, legt
das Deckgläschen auf und lässt von der Seite einen Tropfen Salpetersäure unter dem Deck-
gläschen hinzutreten. Die Kristallausscheidung beginnt dann an der Stelle, an welcher die
Lösung und die Säure ineinander fliessen. Salpetersaure Alkalien können bei Verunreinigung
mit anderen Stoffen dem salpetersauren Harnstoff sehr ähnlich kiistallisieren, und wenn man
auf Harnstoff prüft, muss man deshalb auch stets teils durch Erhitzen der Probe, teils in
anderer Weise von der Identität der Kristalle mit salpetersaurem Harnstoff sich überzeugen.
Oxalsaurer Harnstoff, 2 . CO(NH2)2 • HgCgO^. Diese Verbindung ist
schwerlöslicher in Wasser als die Salpetersäureverbindung. Man erhält sie in (^aisaurer
idLämsuOii*
rhombischen oder sechsseitigen Prismen oder Tafeln durch Zusatz von gesättiger
Oxalsäurelösung zu einer konzentrierten Lösung von Harnstoff.
Der Harnstoff geht auch Verbindungen mit Merkurinitrat in wechselnden
Verhältnissen ein. Setzt man einer etwa zweiprozentigen Lösung von Harnstoff
eine nur sehr schwach saure Merkurinitratlösung zu und neutralisiert das Ge-
menge annähernd, so erhält man eine Verbindung von konstanter Zusammen- mit
Setzung, welche auf je 10 Teile Harnstoff 72 Gewichtsteile Quecksilberoxyd Salzen,
enthält. Diese Verbindung liegt der LiEBiGschen Titrierraethode zugrunde. Der
Harnstoff verbindet sich auch mit Salzen zu meistens kristallisierenden Verbin-
dungen, so mit Chlornatrium, den Chloriden schwerer Metalle usw. Von Queck-
silberchlorid wird eine alkalische, nicht aber eine neutrale Harnstofflösung gefällt.
Wird Harnstoff in verdünnter Salzsäure gelöst und darauf Formaldehyd im Überschuss Verbin-
hinzugegehen, so scheidet sich ein dicker, weisser, körniger, sehr schwer löslicher Niederschlag,
über dessen Zusammensetzung die Ansichten etwas divergieren ’), aus. Mit Phenylhydrazin gibt
der Harnstoff in stark essigsaurer Lösung eine in kaltem Wasser schwerlösliche, kristallisierende, PhenyL
farblose, bei 172 ® C schmelzende Verbindung von Phenylsemikarbazid, CßHjNH . NH : CONH2
bydrazin.
(Jaffe) ^).
Die Methode zur Darstellung des Harnstoffes aus dem Harne ist in den
Hauptzügen folgende. Man konzentriert den, nötigenfalls sehr schwach mit
Schwefelsäure angesäuerten Harn bei niedriger Temperatur, setzt dann Salpeter-
säure im Überschuss unter Abkühlen zu, presst den Niederschlag stark aus,
zerlegt ihn in Wasser mit eben gefälltem Baryumkarbonat, trocknet im Wasser-
bade ein, extrahiert den Rückstand mit starkem Alkohol, entfärbt wenn nötig Darstellung
mit Tierkohle und filtriert warm. Der beim Erkalten auskristallisierende Harn- Stoffes.
Stoff kann durch Umkristallisieren aus warmem Alkohol gereinigt werden. Aus
der Mutterlauge kann man weitere Mengen Harnstoff durch Konzentrieren usw.
erhalten. Von verunreinigenden Mineralstoffen reinigt man den Harnstoff durch
Auflösung in Alkohol-Äther. Handelt es sich nur um den Nachweis des Harn-
stoffes im Harne, so ist es genügend, eine kleine Menge Harn auf einem ühr-
gläschen zu konzentrieren und nach dem Erkalten mit überschüssiger Salpeter-
säure zu versetzen. Man erhält dann einen Kristallbrei von Salpetersaurem
Harnstoff.
*) Vergl. Toelens n. seine Schüler, Der. d. d. ehern. Gesellsch. 29, S. 2751; Gold-
SCHMIDT ebenda 29 und Chem. Zentralbl. 1897, 1, S. 33; Thoms ebenda 2, S. 144 u. 737.
Zeitschr. f. physiol. Chem. 22.

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