- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
659

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile

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Kreatinin. 659
^
Nahrung ziemlich unabhängig. Seine Ausscheidung geht also nicht der des
Harnstoffes und des Gesamtstickstoffes parallel und ist dementsprechend im
allgemeinen nicht grösser bei eiweissreicher als bei eiweissarmer Nahrung. Da-
gegen ist ihre Grösse, wie andere Verhältnisse zeigen, abhängig von der Inten-
sität des Stoffwechsels in den Zellen, und das Kreatinin ist nach Folin ein
Produkt des endogenen EiweissstoffWechsels.
Die Angaben über das Verhalten der Kreatininausscheidung zu der Arbeit
sind sehr streitig. Nach van Hoogenhuyze und Vekploegh, welche nach
einer mehr zuverlässigen qantitativen Bestimmungmethode als ihre Vorgänger
arbeiteten, verursacht die Muskelarbeit im allgemeinen keine vermehrte Kreatinin-
ausscheidung, und eine solche findet beim Menschen unter dem Einflüsse der
Arbeit erst dann statt, wenn der Körper gezwungen wird, nur auf Kosten der
eigenen Gewebe zu leben. Ebenso fand S. Weber nur bei hungernden Hunden
eine absolute Vermehrung des ausgeschiedenen Kreatinins.
Im Hunger hat man eine Abnahme des Kreatinins aber gleichzeitig auch
eine vermehrte Ausscheidung von Kreatin bei Menschen (Hoogenhuyze und
Verploegh, Cathcart, Benedict und Myers) gefunden ^). Über das Ver-
halten. des Kreatinins in Krankheiten weiss man nur wenig, und die Angaben
hierüber sind auch strittig. Bei Anämie und Kachexie soll die Kreatininaus-
scheidung herabgesetzt und bei gesteigertem Stoffwechsel gesteigert sein. Dass
das letztere wenigstens beim Fieber der Fall ist, scheint aus mehreren überein-
stimmenden Beobachtungen hervorzugehen ^). Bei Leberkrankheiten kann eine
verminderte Kreatininauscheidung verkommen, und in Fällen von Leberkarzinom
hat man viel Kreatin im Harne gefunden (Hoogenhuyze und Verploegh,
Mellanby).
Das Kreatinin kristallisiert in farblosen, stark glänzenden, monoklinischen
Prismen, welche zum Unterschied von den Kreatinkristallen bei 100° C nicht
durch Wasaerverlust weiss werden. Es löst sich in etwa 11 Teilen kalten
Wassers, leichter in warmem. In kaltem Alkohol ist es schwer löslich, die An-
gaben über seine Löslichkeit differieren aber etwas ^). In warmem Alkohol löst
es sich leichter. In Äther ist es fast ganz unlöslich. In alkalischer Lösung
wird das Kreatinin, besonders leicht in der Wärme, in Kreatin übergeführt.
Mit Chlorwasserstoffsäure gibt das Kreatinin eine leichtlösliche, kristalli-
sierende Verbindung. Mit Miueralsäure angesäuerte Kreatininlösungen geben mit
Phosphormolybdän- oder Phosphorwolframsäure kristallinische Niederschläge, welche
selbst bei starker Verdünnung (1 : 10 000) auftreten (Kerner, Hofmeister)^).
) Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 58. Im übrigen findet man die Literatur bei Hoogen-
hüyze u. Verploegh, Zeitschr. f. physiol. Chem. 46.
) Hoogenhuyze u. Verploegh, Zeitschr. f. physiol. Chem. 57; Cathcart, Bioch.
euschr. 6; F. G. Benedict u. V. Myers, Arner. Journ. of Physiol. 18; Jaffe 1. c.
Vergl. O. AF Klekcker, Zeitschr. f. klin. Med. 68.
) Vergl. Huppert-Neubauer, 10. Aufl. und Hoppe-Seyler u. Thierfelder, Handb
o. Aufl.

®) Kerner, Pflügers Arch. 2; Hofmeister, Zeitschr. f. physiol. Chem. 5.
42*
Kreatinin
und
Nahrung.
Kreatinin
nnd
Arbeit.
Kreatinin
in Hunger
und
Krank-
heiten.
Kreatinin.

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