- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
753

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - VI. Pathologische Harnbestandteile

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Eiter und Galle im Harne. 753
bichroiuat und Schwefelsäure sowie von freier Schwefelsäure, dunkel gefärR Melanin- oder
nielanogenhalügcr Harn färbt sich mit Eisenchloridlosung schwaiz (v. Jaksch) ).
Eiter kommt im Harne bei verschiedenen entzündlichen Affektionen, be-
sonders aber beim Katarrh der Harnblase und bei Entzündungen des Nieren-
beckens oder der Harnröhre vor.
Der Nachweis des Eiters geschieht am einfachsten mit dem Mikro-
skope. Im alkalischen Harne werden jedoch die Eiterzellen ziemlich leicht zer-
stört. Zum Nachweis des Eiters bedient man sich auch der DoNN^schen Eiter-
probe, welche auf folgende Weise ausgeführt wird. Man giesst den Harn rnög-
lichst vollständig von dem Sedimente ab, legt in letzteres ein Stückchen Ätz-
kali ein und rührt um. Wenn die Eiterkörperchen nicht schon
^
vorher wesent-
lich verändert worden sind, verwandelt sich das Sediment dabei in eine stark
schleimige, zähe Masse.
Im alkalischen Harne quellen die Eiterkörperchen stark, lösen sich auf
oder werden jedenfalls so verändert, dass sie nicht mit dem Mikroskope zu er-
kennen sind. Der Harn ist in diesen Fällen mehr oder weniger schleimig,
fadenziehend und er wird von Essigsäure grobflockig gefällt, so dass eine Ver-
wechselung mit Muzin möglich wird. Die nähere Untersuchung des mit Essig-
säure erhaltenen Niederschlages und besonders das Auftreten resp. Nichtauftreten
einer reduzierenden Substanz nach dem Sieden desselben mit einer Mineralsäure
geben Aufschluss über die Natur der fällbaren Substanz. Eiterhaltiger Harn
ist stets eiweisshaltig.
Gallensäuren. Die Angaben über das Vorkommen von Gallensäuren im
Harne unter j)hysiologischen Verhältnissen sind streitig. Nach Dragendoeff
und Höne sollen Spuren von solchen im normalen Harne verkommen ;
nach
Mackay und Udeanszka^ und K. Mörner^) dagegen nicht. Pathologisch kommen
sie im Harne bei hepatogenem Ikterus, obwohl nicht immer, vor.
Nachweis der Gallensäuren im Harne. Die entscheidende Reaktion ist immer
die Pettenkofek sehe Probe ;
da aber auch andere Stoffe eine ähnliche Farbenreaktion geben,
muss man, wenn nötig, auch die spektroskopische Untersuchung zu Hilfe nehmen. Den Harn
direkt auf die Gegenwart von Gallensäuren zu prüfen, gelingt zwar leicht nach absichtlichem
Zusatz von selbst Spuren von Galle zum normalen Harne. In gefärbtem ikterischem Harne
ist dagegen ein solcher direkter Nachweis eine sehr missliche Aufgabe, und man muss deshalb
auch immer die Gallensäuren aus dem Harne zu isolieren versuchen. Dies kann nach der
folgenden, hier nur unwesentlich geänderten Methode von Hoppe-Seyler geschehen.
Die Methode Hoppe-Seylers. Man konzentriert den Harn stark und extrahiert den
Rückstand mit starkem Alkohol. Das Filtrat wird durch Verdunsten von dem Alkohol be-
freit und die wässerige Lösung darauf mit Bleiessig und Ammoniak gefällt. Den ausgewaschenen
Niederschlag behandelt man mit siedendem Alkohol ,
filtriert heiss, setzt dem Filtrate einige
Tropfen Sodalösung zu und verdunstet zur Trockne. Den trockenen Rückstand extrahiert man
mit absolutem Alkohol, filtriert und setzt Äther im Überschuss hinzu. Mit dem aus gallen-
sauren Alkalien bestehenden, amorphen oder nach längerer Zeit kristallinischen Niederschlage
stellt man zuletzt die Pettenkofer sehe Probe au.
Für klinische Zwecke hat man aueh die Reaktion von Haycraft empfohlen, tvelche
darin besteht, dass man Schwefelblumen auf den Harn streut. Im iktei’ischen Harne sinkt
das Pulver rasch zum Boden, während es in normalem Plarne an der Oberfläche bleibt. Über
den Wert dieser Probe ist man jedoch nicht einig.
Galleiifarbstoffe kommen im Harne bei den verschiedenen Formen von
Ikterus vor. Ein gallenfarbstoffhaltiger Harn ist regelmässig abnorm gefärbt.
Eiter im
Harne.
Die Donne-
sche Eiter-
probe.
Nachweis
des Eiters.
Gallen-
säureu.
Nachweis
der Gallen-
säuren.
Haycrafts
Probe.
b K. Mörner, Zeitschr. f. physiol. Chem. 11; V. Jaksch ebenda 13.
Zit. nach Neübauer-ITuppert, 10. Auf!., S. 229.
Hammarsten, Physiologische Chemie. Siebente Auflage. 48

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