- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
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(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - VI. Pathologische Harnbestandteile - Zucker im Harne

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Milchzucker inicl Peutosen.
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Milchzucker. Das Auftreten von Milchzucker im Harne bei Wöch-
nerinnen ist zuerst durch die Untersuchungen von D. S..ETV und F.
meistee bekannt und dann von anderen Forschern bestätigt worden K
dem Genüsse von giösseren Mengen Milchzucker kann, wie oben (Kapitel 9 über
die Resorption) angegeben wurde, derselbe zum Teil in den Harn ubergehem
Längstein und Steieitz haben auch den Übergang von Milchzucker und auch
von Galaktose’) in den Harn von magendarnikraiiken Säuglingen beobachtet.
Den Übergang von Milchzucker in den Harn nennt man „Laktosurie“.
Der sichere Nachweis des Milchzuckers im Harne ist schwierig indem
nämlich dieser Zucker wie die Glukose rechtsdrehend ist und die
Reduktionsproben gibt. Enthält der Ham einen rechtsdrehenden, che Wisniut-
lösung reduzierenden, nicht gärenden Zucker, so ist dieser sehr wahrscheinlich
Milchzucker. Hierbei ist zu beachten, dass die Garungsprobe auf Milchzuc
nach der Erfahrung von Lusk und Voit^) am sichersten mit rem pzuchteter
Hefe (Saccharomyces apiculatus) ausgeführt wird. Von ckm letztgenannten j^iich-
Hefepilze wird nämlich nur die Glukose, nicht aber der Milchzucker zersetzt.
Führt man die Probe von Rubner nach Voit in der Weise aus, dass man
nicht zum Sieden, sondern nur bis zu 80° C erhitzt, so wird die Farbe bei Gegen-
wart von Milchzucker nicht rot, sondern nur gelb bis braun. Ganz gesichert
wird jedoch der Nachweis des Milchzuckers erst durch Isolierung desselben aus
dem Harne. Dies geschieht nach einem von F. Hofmeister angegebenen
Verfahren, bezüglich welches auf die Originalarbeit hingewiesen wird.
R. Bauer 3)
weist sowohl Galaktose wie Milchzucker im Harne nach durch Oxydation
mit konzenti’ierter Salpetersäure, wobei Schleimsäure entsteht.
-du.
Die Reaktion von Cammidge, welche in erster Linie zur Diagnose akuter lankreas-
krankheiten empfohlen worden ist, besteht darin, dass gewisse Harne keine Phenylhydrazin-
reaktion direkt, sondern erst nach dem Sieden mit einer Säure geben. Die Ursache dieses
Verhaltens ist nicht bekannt; in einem von K. SmolenskD) untersuchten Falle war die rea-
gierende Substanz allem Anscheine nach Rohrzucker.
Peutosen. Salkowski und Jästrowitz haben zuerst in dem Harne
eines Morphinisten eine Zuckerart gefunden, die eine Pentose war und ein Osazon
mit dem Schmelzpunkte 159° C lieferte. Seitdem sind mehrere andere Fälle
von Pentosurie bekannt geworden, und es kommen auch nach Külz und Vogel
kleine Mengen Pentose nicht selten im Harne von Diabetikern wie auch im
Harne von Hunden mit Pankreasdiabetes oder Phlorhizindiabetes vor®).
Die von Neuberg aus dem Harne bei chronischer Pentosurie isolierte Peutosen.
Pentose war die i-Arabinose. Fuzzatto hat jedoch auch einen Fall von Pentos-
urie studiert, wo 1-Arabinose ausgeschieden wurde (vergl. S. 199). Bei der
alimentären Pentosurie kann von der Pflanzennahrung stammende 1-Arabinose
Reaktion
von
Cammidge.
9 Hofmeister, Zeitschr. f. physiol. Chem. 1 (Literaturaiigaben). Vergl. ferner Lematre
ebenda 21; Langstein u. Steinitz, Hofmeisters Beiträge 7.
3) Carl Voit, Über die Glykogenhildung nach Aufnahme verschiedener Zuckerarten,
Zeitschr. f. Biol. 28.
3) Zeitschr. f. physiol. Chem. 51.
*) Ebenda 60.
3) Hinsichtlich der Literatur vergl. man Fussnote 1, S. 197. Mau vergl. auch Blumen-
thal, Die Pentosurie, Deutsche Klinik 1902.

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