- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
827

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 18. Der Stoffwechsel bei verschiedener Nahrung und der Bedarf des Menschen an Nahrungsstotfen - I. Allgemeines und Methodisches über Stoff- und Kraftwechsel

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Berechnuug des Stoffumsatzcs. 827
Rest des Kohlenstoffes wird in organischen, kohlenstoffhaltigen Verbindungen
durch Harn und Kot ausgeschieden, in welchen die Menge des Kohlenstoffes
elenientaranalytisch bestimmt werden kann. Oft hat man sich hierbei damit
begnügt, den Kohlenstoffgehalt des Harnes nach der Relation N : C _ 1 : 0,67
°
zu berechnen. Dies scheint aber nicht ohne weiteres zulässig zu sein, denn
diese Relation wechselt und hängt nach Tangl, Pflüger, Langstein und
SteinitzI) von der Art der Ernährung ab. Tangl hat gezeigt, dass je kohle-
hydratreicher die Nahrung ist, um so mehr Kohlenstoff und damit auch Ver-
brennungswärme pro 1 g N im Harne enthalten sind. So fand er pro 1 g
Stickstoff im Harne: bei fettreicher Kost 0,747 g Kohlenstoff und 9,22 Ka-
lorien, bei kohlehydratreicher Kost fand er 0,963 g C und 11,67 Kal.
Die Grösse des Gaswechsels bestimmt man nach irgend einer der im
vorigen Kapitel (17) erwähnten Methoden^). Durch Multiplikation der gefundenen
Menge Kohlensäure mit 0,273 kann man dann daraus die Menge des als
COg ausgeschiedenen Kohlenstoffes berechnen. Vergleicht man die Gesamt-
menge des auf verschiedenen Wegen ausgeschiedenen Kohlenstoffes mit dem
Kohlenstoffgehalte der Nahrung, so gewinnt man einen Einblick in den Um-
satz der kohlenstoffhaltigen Verbindungen. Ist die Menge des Kohlenstoffes
grösser in der Nahrung als in den Exkreten, so ist der entsprechende Kohlen-
stoffbetrag zum Ansatz gekommen, während die Differenz, wenn sie in ent-
gegengesetzter Richtung ausfällt, einen entsprechenden Verlust an Körpersub-
stanz an zeigt.
Zur Ermittelung der Natur der hierbei zum Ansatz gekommenen, resp. verloren ge-
gangenen Substanz, ob sie aus Eivveiss. Fett oder Kohlehydraten besteht, geht man immer in
erster Linie von der Gesamtstickstoffmenge der Ausscheidungen aus. Aus dieser Stickstoff-
menge lässt sich die entsprechende Menge Eiweiss berechnen, und da der mittlere Kohlenstoff-
gehalt des Eiweisses ebenfalls bekannt ist, so kann die ungefähre Koblenstoffmenge, welche
dem zersetzten Eiweisse entspricht, ermittelt werden. Ist die so gefundene Menge Kohlenstoff
kleiner als die Menge des Gesamtkohlenstoffes in den Exkreten, so ist es offenbar, dass ausser
dem Eiweiss auch irgend eine stickstofffreie Substanz verbraucht worden ist. Wird der Ge- Berechnung
halt des Eiweisses an Kohlenstoff zu 52,5 p. c. angeschlagen, so ist also die Kelation zwischen
umsaUes.
Kohlenstoff (52,5) und Stickstoff (16) im Eiweiss gleich 3,28 oder rund 3,3 : 1. Man mul-
tipliziert also die Menge des Gesamtstickstoffes der Ausscheidungen mit 3,3, und der Überschuss
an Kohlenstoff in den Ausscheidungen, welcher mehr als das gefundene Produkt vorhanden
ist, repräsentiert den Kohlenstoff der zerfallenen stickstofffreien Verbindungen. Wenn also in
einem Falle eine Versuchsperson im Laufe von 24 Stunden 10 g Stickstoff und 200 g Kohlen-
stoff ausgeschieden hätte, so würde dies 62,5 g Eiweiss mit 33 g Kohlenstoff entsprechen; und
die Differenz 200 —(3,3 X 10) = 167 würde also die Menge Kohlenstoff in den zerfallenen
stickstofffreien Verbindungen angeben. Geht man ferner von dem einfachsten Falle, dem
Hungerzustande aus, wobei der Körper auf Kosten seiner eigenen Körpermasse lebt, so dürfte
man, da die Menge der Kohlehydrate im Körper derjenigen des Fettes gegenüber gering ist
und jedenfalls nach einigen Hungertagen kaum mehr in Betracht kommt, in einem Berechnung
solchen Falle ohne grossen Fehler die Annahme machen können, dass die Versuchsperson
hauptsächlich Fett neben Eiweiss verbraucht habe. Da das tierische Fett im Mittel 76,5 p. c. Umsatzes.
Kohlenstoff enthält, so kann man also die Menge des umgesetzten Fettes durch Multiplikation
des Kohlenstoffes mit - •= 1,3 berechnen. In dem als Beispiel gewählten Falle würde also
das Versuchsindividuum im Laufe von 24 Stunden von seiner eigenen Körpermasse, wenn
Tangl, Arch. f. (Anat. u.) Physiol. 1899, Supplbd.; Pflüger in seinem Arch. 79 ;
Langstein u. Steinitz, vergl. Zentralbl. f. Physiol. 19.
®) Vergl. S. 817 u. 818, und die entsprechenden Eussnoten.

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