- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
39

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Durchs Eis nach Norden

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has been proofread at least once. (diff) (history)
Denna sida har korrekturlästs minst en gång. (skillnad) (historik)

verdunkelt. Es ist nichts Ungewöhnliches, daß sich Forscher, wie
es z. B. Nordenskiöld tat, die Entstehung schmutzigen Eises dadurch
erklären, daß schlammhaltiges See- oder Flußwasser bei Wellengang
auf die Schollen hinaufgespült werde und beim Abfließen des
Wassers durch den Schnee der Schlamm dort liegen bleibe. Das
ist ein Irrtum. Gewiß kann das geschehen, und es geschieht auch
täglich auf einzelnen Schollen. Aber die eigentliche Ursache der
schmutzigen Farbe des Eises ist dann nicht zu suchen. —

Als sich der Nebel verzog, sahen wir im Osten immer noch kein
Land, wohl aber war von der Tonne aus in Südsüdost eine Landspitze
zu erkennen. Die schwache Strömung schien hier hauptsächlich
nach Süden zu gehen.

19. August. Das ungebrochene Eis, an dem wir ankerten,
geriet auf einmal ins Treiben, es ging langsam nördwärts, und
große Stücke brachen ab. Um 9 Uhr zeigte sich auch nach Westen
hin eine starke Lockerung. Wir lichteten also die Anker, um
westlich um die große Scholle herumzukommen, die sich noch immer
als feste Fläche zeigte. Der Wind frischte ein wenig auf und die
Luft war diesig.

Jetzt regte sich etwas Leben auf dem Eise. Auf einer kleinen
Scholle lag ein großer alter Walroßbulle; von seinen beiden
Hauern war der eine ganz abgebrochen, von dem andern nur noch
ein kurzer Stummel übrig. Wie gewaltig müssen die Kräfte gewesen
sein, die solche Zähne abbrechen konnten! Im Nu wurde es
auch an Bord lebendig. Die Augen der beutegierigen Jäger
glänzten, als sie so viel lebendes Fleisch auf dem Eise erblickten. Die
Flinten waren berett, aber das Schiff glitt auf der Windseite
vorwärts, und sobald das Tier den Rauch von unserm Schornstein
bekam, stürzte es sich ins Wasser und verschwand.

Auch einige Seehunde erschienen auf den Schollen. Auf einmal
rief Wostrotin von der Kommandobrücke, im Westen liege
eine ganze Schar Seehunde. Das Fernglas verwandelte sie
aber in zwei Walrosse, ein drittes, das noch im Wasser schwamm,
versuchte, zu ihnen hinauf zu klettern, und nicht weit davon tauchten
noch vier oder fünf große Walroßköpfe empor. Jetzt ging es an
Bord bunt durcheinander. Die Jolle wurde ins Wasser gesetzt,
und Lied und ich stiegen hinein, da der Kapitän das Schiff nicht
verlassen wollte.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 19:43:07 2023 (aronsson) (diff) (history) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/sibirzuk/0065.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free