Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Offene See. Ostwärts nach dem Jenissei
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
Offene See. Ostwarts nach dem lenissei. 51
nochmals nach Renntieren umzusehm: aber dann und wann walzte
sich der Nebel iiber die Ebenen hin, und bald lam auch die Nacht.
An Vogeln gab es auf der Dickson-Insel einige Scharm von
Wildgcinsm und auch von Eisentm.
Die Insel gleicht ungefahr der flachen, gewelltm Tundra. Sie
besteht hauptsåchlich aus Ton, Schutt und scmdigem Lehm mit einer
diinnen Decke aus Gras und Moos, die dem Rmntier ziemlich gule,
jetzt ullerdings nicht geråde sehr fette Weide bietet.
Hier und dort ragen Felshocker aus der Ebene empor. Haupt
såchlich schien es lriftallinischer Schiefer zu sein, aber man karm auf den
Schuttabhangen auch Tonschiefer finden. Die Felshocker sind durch
den Frost zersprmgt, und grohe Vlocke liegen überall zerstreut.
Diese Inseln und ein groher Teil des Festlcmdes, das eben
falls einen Untergrund aus cmstehmdem Gestein hat, sind meiner
Ansicht nach eine typische Strandedene. Darunter verfteht man das
niedrige, ebene Land mit niedrigen Inseln an der Kiiste: es hat
sich dadurch gebildet, dah das Gebirge im Lcmf der leit durch Regen,
Schnee und Eis, Frost, Sonnenhitze und fliehendes Wasser ver
wittert, in Stiicke zersprmgt und bis auf das Meeresnivecm ab
getragen und weggescheuert worden ist. Seegang und Vrcmdung
huden dann Inseln und Land zu einer Flache abgeschliffen, die die
Geologen eine Abrasionsebene nennen.
Solch eine Slrcmdebene laht sich gut beobachten, wenn wir
an der langen Kiiste Norwegens vorbeifcchren und dabei die Scharm
auf der Auhmseite behalten: überall niedrige Klippen und Inseln.
die nur wenig aus der See hervorragen und sich oft weit ins Meer
hineinziehen, wahrend drcmhen vor ihnm eine unmdliche Menge
Untiefen, Wasserlinimfelsen und Unterwasserllippen liegt. —
Es war eine Vindstille, schone Nacht. als wir wieder an Vord
rudertm. Blankes Wasser zwischen den Scharm und Holmen, die
aus dem iiber der See liegenden Dunste cmftcmchen: hoch wolbt
sich driiber der Himmel, blcm und klar, uud Sonnmrote schwimmt
iiber den Nebeln im Norden — so lind und so friedlich, wie eine
solche Nacht im Nordmeer nur sein karm.
25. August. Heute ist klarer Himmel: gegen 9 Uhr lichtetm
wir die Anker, um siidwarts zu gehen. Als wir an einer der klemm
Inseln auf der Siidseite des Dickson-Hafens vorbeifnhren, sahen wir
auf der Hohe zwei Renntiere stehen, die uns cmstarrtm. Es wcire
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
