- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
77

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Samojeden

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Samojeden. 77
Mnten: wie kostbare Kleinode hoben sic sic behutsam in die Hohe,
besahen sic vom und hinten und befingerten sic überall.
Die Leute hausten in funf lelten, die droben auf der Fliiche
am Rand des steilen Uferabhangs lagen: alle waren Renntiersamo
jeden, hatten aber ihre Renntiere 75 Kilometer weit drinnen in
der Tundra auf der andern Seite des lenissei, wahrend sic selbst
hier den Sommer iiber Fischfang trieben. Sic besahen jeder wohl
hochstens zweihundert Renntiere, waren also nicht reich zu nennen.
Daher muhten sic Fischfang treiben, wahrend es den reichen Samo
jeden, die tausend bis zweitausend Renntiere besitzen, nicht einfallt,
sich durch eine solche Lebensmeise zu erniedrigen: diese leben das
ganze Jahr hindurch mit ihren Renntieren auf der Tundra.
Der Vewohner des ersten Jettes zeigte uns mit Stolz seine
beiden Weiber. Die eine Frau sah im Jett mit gekreuzten Beinen
auf dem Boden und nahte einen Fellanzug. Neben sich hatte sic
ein drei- oder vierjcihriges Kind mit langen, hellbraunen Locken,
so dah man unwillkurlich die Mutter und den Herm des Hauses, die
beide rabenschwarz waren, ansehen muhte. Die Mutter war ein
kleines, hcihliches, lahmes Geschopf, und es war wirklich schwer ver
stcindlich, dah sic irgendeinen, fei es Samojede oder Nusse, hatte
in Versuchung fuhren konnen.
Die zweite Frau hatte einen Saugling in einer Hangewiege,
die unter der schragen Wand an der entgegengesetzten Seite des
Jettes hing: sic selbst versteckte sich hinter dem Tiirvorhang, so dah
wir taum einen Schimmer von ihr zu sehen betamen.
Es ist iibrigens nicht zu verwundern, dah bei einem Volt wie
diesem die Kinder ziemlich gemischter Herlunft sind: die Frau wird
ja getauft. oft sogar gegen eine hohe Summe, und gitt als Eigen
tum des Mannes, das er verleihen karm und woriiber er verfiigen
darf, wie es ihm am vorteilhaftesten erscheint. Nach dem, was
Middendorff erzahlt, war es durchaus nichts Ungemohnliches. dah
den Kosaken, den Goldwcischern und andern Mcinnern wahrend des
Sommers oder auch den Winter iiber Frauen der Eingeborenen
gegen eine entsprechende Entschadigung iiberlassen wurden. Hat ein
Mann zwei Frauen und hat er sic nicht alle beide notig, so verleiht
er oft eine, ein groher Vorteil fiir ihn, denn auher dem Anteil
am Fang, den er als Eigentiimer erhalt, fallt auch der Frau nach
allgemeiner Sitte ein Teil davon zu.

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