- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
98

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. In Erwartung der Weiterfahrt

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98 Sechstes Kapitel.
bietend an Russen verkauft worden. Wenn diese nun dorthin
tamen in dem Glauben, allem zum Fischfang berechtigt zu sein,
fanden sic bald, dah sic sich mit den Eingeborenen in das Recht
teilen muhten und dah diesen cmherdem gestattet worden war,
einige Plcitze ihrer alten Fcmggtiinde fiir sich zu behalten.
Daruber hincms gewcihrt die Regierung den Eingeborenen
noch den Vorteil, dah sic ihre Kinder gelegentlich tausen lassen
konnen. Aber viel hat das meiner Ansicht nach nicht auf sich, denn
bis zu Trcmungen reicht der geistliche Beisland wohl selten: diese
besorgen die Eingeborenen allem Anschein nach oft ganz allem.
Vesonders ungerecht erschien es dem Fursten labtung Aljo,
dah er und sein Voll eine so hohe Steuer, 10VZ Rubel auf den
Mann, zu erlegen hatten, wahrend bei den lenissei-Samojeden auf
der Ostseite des Flusses jeder arbeitsfcihige Mann nur 3VZ Rubel
zahlen musse. Dies scheint auch wirllich ziemlich ungerecht: der
Grund dafiir ist wahrscheinlich, dah die lenissei-Samojeden den
luraken gegeniiber als armer angesehen werden. Abrigens scheint
der Wohlstand unter den luraken heutzutage auch nicht groh zu sein.
Diese Eingeborenen haben also die erste Wirlung der
Zivilisation kennen gelernt: Steuern und Abgaben: weiter ist der
Staat noch nicht gelangt. Die Vorteile lommen vielleicht spater
einmal, aber dann liegen diese Menschen jedenfalls langst unter
der Erde.
Unser Freund, der Fiirst, nahm aus einer Kiste die Dokumente
und Briefe, die er von der Regierung erhalten hatte: dann war
von Pflichten und Rechten die Rede, hauptsåchlich aber von
Pflichten. Er zeigte die Schreiben Wostrotin und Loris-Melilow
und veranlahte sic, sic zu lesen und ihm zu erllciren, was darin stehe,
da er sic selbstverstandlich nicht geniigend verstehen konnte. Dann
wurde die Lage von neuem besprochen. und wieder betonte unser
Fiirst nachdriicklich, wie vollstcindig sinnlos es sei, ihm und seinem
Volt eine so hohe Steuer aufzuburden, deren Entrichtung ihnen
sehr schwer werde.
Man konnte glauben, die Eingeborenen hielten es fiir eine Ehre,
Hauptling oder Starost zu sein, aber es schien, als sei ihnen diese
Wiirde eher eine Last, die sic gern abschuttelten, wenn sic sich nur
getrauten. Jedenfalls klang es, als ob unser Freund jene Wiirde
gar zu gern los sein mochte. Allerdings soll der Hauptling oder

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