- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
109

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VII. Den Jenissei hinauf

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Den lenissei hinauf. 109
geråde er sich zum Losch- und Ladeplcch fur die Schiffe eignet, die
von Westen her aus dem Karischen Meer lommen werden, und
auch fur die Leichter, die den lenissei herablommen sollen, um den
Schiffen entgegenzufahren.
Wir waren jetzt nahe dem siidlichen Ende der grohen Erweite
rung des lenisseiflusses bei der Miindung, die mit Inseln und
Sandbanken cmgefiillt ist. Vald machte die Fahrrinne eine Viegung
nach Osten, und wir gelcmgten in das schmalere Fluhbett des eigent
lichen lenissei hinein.
Wie bei all diesen sibirischen Flussen haben auch die Ufer des
lenissei ihre eigentiimliche Form durch die grohen jcihrlichen Ver
cinderungen des Wasserstcmdes erhalten. Wahrend des Hochwassers
im Vorsommer steigt der Fluh um 5 bis 10 Meter — an der Miin
dung, wo er so breit ist, steigt er selbstverstandlich nicht so hoch wie
weiter aufwcirts, wo sein Vett enger ist. Das mit stark beschleu
nigter Geschwindigleit stromende Hochwasser untergrabt das Ufer
veider Setten, und Sand- und Tonschichten rutschen in den Fluh.
Um zu verstehen, wie stark die Erosionslraft eines Flusses mit
der Geschwindigkeit steigt, muh man sich erinnern, dah die Fahig
leit des fliehenden Wassers zum Forttragen von Steinen und Ge
schiebe mit der sechsten Potenz der Geschwindigkeit wcichst. Also er
hlllt ein Fluh, dessen Geschwindigkeit wahrend der Flut auf das
Doppelte steigt, eine vierundsechzigmal so grohe Fahigleit zum
Transport. Darcms ergibt sich ohne weiteres, marum Flusse in
der Flutzeit ihr Vett so start ausgraben und solche Geschiebe
massen mitfiihren konnen.
Durch dieses Untergraben und Abrutschen der Ufer entstehen
steile Abhcinge iiber dem durchschnittlich hochsten Wasserstand des
Flusses, der sich langs des Ufers als magerechte Linie scharf ab
zeichnet. Wo nicht vor lurzem ein Erdrutsch stattgefunden hat, ist
der Avhang mit Gras und Moos übermachsen und weiter siid
wcirts auch mit Gedusch und kleinen Vciumen.
Unter dem scharfen Rand der Hochwassermarle besteht das
Ufer hauptsåchlich aus lcchlem Sand und Kies, an einigen Stetten
aus groheren Steinen: es zieht sich als glatter Abhcmg nach dem
Wasser hinunter, dort fiihrt gewohnlich ein langsam abfallender
Sandstrand in den Fluh hinein. In dieser Veziehung besteht
jedoch, wie schon gesagt. ein groher Unterschied zwischen Ost- und

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