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Das Troizkij-Kloster und weiter sudwarts. 149
interessant, wenn ich nur eine Silbe davon verstanden hatte. Ich
konnte nichts tun, als die Gesellschaft photographieren.
Doch die leit verging, und zu lange durften wir nicht hier ver
weilen, denn wir muhten den Tag benutzen, um weiterzulommen.
So bedcmkten wir uns denn, sagten unsern liebenswiirdigen Wirtm
Lebewohl und gingen in Vegleitung des Pristaws und der beiden
Geistlichen durch den Ort, um uns auch dort umzusehen und noch
allerlei einzulaufen, ehe wir uns wieder an Vord begaben.
Die Klosterschule, die wir besichtigen muhten, sah wie ein gut
gebautes, warmes Haus mit hellen, saubern limmern aus. Sic
war ein Internat mit einem Zimmer fur Knaben und einem fur
Madchen, stand aber jetzt leer. Nur der Priester, der hier zu Ve
such war, wohnte dann. Man hatte leinen Lehrer: der letzte war
ein politischer Verbcmnter gewesen, der Erlcmbnis erhalten hatte,
ein paar Monate zu unterrichten: jetzt aber war keiner aufzutreiben.
Wostrotin erzahlte, es habe im Turuchcmsler Kreise vor einigen
lahren sechs Schulen gegeben: jetzt sind dort nur noch zwei!
Wir schlenderten durch den Ort. Ein lleiner Teil davon ist ein
altes Dorf, das mit seiner bretten Strahe und seinen niedrigen
gemiitlichen Vcmernhtmsern neben dem Kloster gelegen hatte,- der
ganze nordliche Teil ist eine Neucmsiedlung im Walde. Dort baute
man jetzt ein Regierungsgebaude, ein Krcmlenhaus, eine Schule
und auch eine Arztwohnung: letztere war aber vor einigen Wochen
schon wieder avgebrcmnt. Auherdem errichtete man einen grohen
Kornspeicher. bestimmt zur Aufncchme von 300000 Pud (4900000
Kilogramm) Getreide als Reservevorrat fur die Vevollerung: bis
jetzt war freilich erst der hundertfte Teil da.
Alle diese Gebciude wurden auf Kosten der Regierung er
richtet, aber ein Privatmann hatte die Arbeit in Akkord iiber
nommen. Als Unterarchitellen hatte er einen politischen Ver
bannten, der auf Lebenszeit nach Sibirien verbcmnt war und oben
drein alle biirgerlichen Ehrenrechte verloren hatte: in zehn lahren
konnte dieser sein Vurgerrecht wiedererlcmgen, um wieder von vom
llnzufcmgen. Er sah gebildet und sympathisch aus und begleitete
uns eine Strecke weit. Loris-Melilow war ganz erstcmnt iiber die
gute Vehandlung der politischen Verbcmnten, mit dem Architelten
z. V. redeten und verkehrten die andern ganz wie mit ihresgleichen:
ja sogar der Pristaw, der mit uns ging, redete mit ihm wie
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