Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - X. Von Werchne-Inbazkoje nach Sumarokowo
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
170 Zehntes Kapitel.
mochte. Er hieh uns herzlich willlommen und hielt dann eine lan
gere Nede an Wostrotin, worin er sein grohes Vedauern cmssprach,
dah er uns geråde jetzt nicht erwartet habe: er habe cmnehmen mus
sen, dah wir mit einem der grohen Dampfer lamen. Hatte er ge
cchnt. dah wir mit diesem kleinen Motorboot cmlcmgten, so wiirde
er natiirlich dafiir gesorgt haben, bei unserer Anlunft nicht betrun
len zu sein. Dies war das Hoflichste, was ich je bei einem Ve
trunlenen erlebt habe,- man lonnte ihm aber nichts cmmerken, er
ging so geråde wie ein Soldat und war nur cmgenehm und liebens
wiirdig.
Auch seine Gattin begriihten wir,- dann muhten wir im Hinter
zimmer cmsgezeichneten frischgesalzenen Kaviar kosten. Nach russi
schem Vrauch wurde dazu selbstverstandlich Tee getrunlen,- zum
Abendbrot gab es ein russisches Nationalgericht, gebackenen Fisch
in Vrotteig, dazu Kaviar und Salzgurlen und dann wieder Tee,
in dem eingemachte WalderdVeeren schwammen.
Der Kaufmann erzahlte uns. der heutige Tag sei insofern
merlwurdig, als morgen der Tag gefeiert werden solle, an dem vor
sechs Monctten sein Vater gestorben sei. „Und sehen Sie, da ich
ein reicher Mann bin," erllcirte er, „habe ich das ganze Dorf ein
geladen, morgen hierherzulommen. Es karm lommen, wer will,
und lommt einer nicht, so nehme ich es sehr udel." Es waren grohe
Vorrcite an Speisen und Getranlen herbeigeschafft worden, und wir
muhten natiirlich ebenfalls von den Feftgerichten kosten. Heute
hatte es wohl eine kleine Probevorstellung gegeben.
Wahrend wir bei Tisch sahen, lamen zwei Dorfalteste, um etwas
mit unserm Wirte zu besprechen. Er entschuldigte sich, es liege
Wichtiges vor, und ging mit ihnen in die andere Stube. Nach
einer Weile lam er wieder: mit den Verhcmdlungen gehe es nicht,
sagte er: sic hatten alle des Guten zu viel, es musse bis morgen friih
aufgeschoben werden, wenn sic wieder einen klaren Kopf hatten.
Der Kaufmann leitte uns vieles lider die lenissei-Ostjalen mil.
Sie seien ein oedauernswertes, armes cmssterbendes Voll, alle den
Kaufleuten arg verschuldet, oft bis zu 500 Rubeln und noch groheren
Summen: in den letzten lahren hatten sie nicht viel abbezahlen
konnen, weil der Eichhornchenfcmg schlecht, in diesem Jahre sogar
gleich Null gewesen sei: auch der Fischfang habe nicht viel einge
bracht. Bei ihrer Armut gebe es unter ihnen — wenn iiberhaupt
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
