Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XII. Von Jenisseisk nach Krasnojarsk
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
Von lenisseisk nach Krasnojarsk. 221
reiteten. Das Museum besitzt wertvolle Scnnmlungen verschiedener
Art, naturwissenschaftliche, archciologische, ethnogravhische und
andere. Vefonders die ethnographischen interessierten mich, vor
allem die der leniffei-Ostjalen, Tungusen, Samojeden und andern
Eingeborenen, und unter Fiihrung der tuchtigen Museumsbeamten
lernte ich hier beim schwindenden Tageslicht viel Neues iiber die
Vorgeschichte und die Gegenwart dieses Landes kennen.
28. September. Heute fand der Vortrag in der Geo
graphischen Gesellschaft statt. Ich erzahlte von unserer Reise, zeigte
Lichtbilder und sprach auch iiber die Aussichten fur einen regel
mahigen Schiffsverkehr durch das Karische Meer nach der lenissei
miindung. Wostrotin war so freundlich, wieder den Dolmetscher
zu machen. Die herzliche, Interesse verratende Art und Weise, in
der wir von dem gutbesetzten Saal empfangen wurden, hat mir
vielleicht mehr als alles andere einen lebendigen Eindruck von der
grohen Vedeutung gegeben, die die Vewohner dieses Teils von
Sibirien der liinftigen Entwicklung einer Seeverbindung mit Europa
beilegen. Es ist auch lein Wunder: trotz der Eifenbcchn fiihlen sic
sich mit ihren wichtigsten Produllen eingefchlossen, und der Gedcmle,
in lulunft diese Produlte auf dem Seewege hinaussenden zu kon
nen, scheint ihnen ein Lebensbediirfnis zu sein. Ihre grohen Flusse
sind auch wie geschaffen zu einer solchen Verbindung: die Waren
beforderung fluhabwarts ist auherordentlich leichtzu bewerlstelligen,
und alle zeigen nach Norden auf das Eismeer als Vefreiung und
Ausgcmg. Daher ncchm uns jetzt auch die Stadt so freundlich auf,
nur weil wir diese Reise als Gaste mitgemacht hatten, ohne zu
ahnen, dah dies etwas Verdienstliches sei.
Abends gaben uns der Viirgermeister der Stadt und die
Geographische Gesellschaft ein grohes Festessen: es wurden viele
warm empfundene Reden gehallen, grohe Vegeifterung herrschte,
und es liefen sogar Vegriihungstelegramme aus Irkutsk und andern
Teilen Sibiriens ein.
29. S e p t e m b e r. Um 5 Uhr begleiten mich meine gaftfreund
lichen Wirtslente nach dem Bcchnhof. Dort traf ich zu meiner Nber
raschung unsern Gastgeber vom Abend vorher, den liebensmurdigen
Viirgermeister der Stadt, von dem ich mich erst vor ein paar
Stunden verabschiedet hatte: ferner den Prasidenten der Geogra-
Phifchen Gesellfchaft und noch viele andere, die gekommen waren.
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
