- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
233

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Die Kolonisation und Entwicklung Sibiriens. 233
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Trotz alledem liegt Sibiriens unvergleichlich grohter Reichtum
in seinen unermehlichen Flachen anbaufcihigen und teilweise frucht
baren Landes, das noch zum weitaus grohten Teil unbenutzt oder
nur schlecht ausgebeutet daliegt. Mit Recht hat man gesagt, das
wcchre Gold Sibiriens sei sein schwarzer Humusboden: aber eine der
Hauptschwierigleiten bei der Entwicklung des Ackerbaus lag bis zur
letzten Jett in den Verkehrsverbindungen. Vor dem Van der Si
birischen Vahn muhte alles auf Lcmdwegen oder Flussen weiter
befordert werden: die Einfuhr schwererer Gegenstande, wie lcmd
wirtschaftlicher Maschinen, war fast unmoglich: ebenso schlimm war
es, dah leme grohere Ausfuhr des Ertrags der Landwirtschaft statt
finden konnte, und ein Landwirt leicht mit all seinem Aberfluh
sitzen blieb. Auch nach dem Vau der Sibirischen Vahn ist es da
mit schlimm besteltt. Selbst wenn die Vcchnfrachten ziemlich niedrig
cmgesetzt werden, sind sic fur Produkte wie Getreide immer noch zu
hoch, sobald die Entfernungen so groh sind wie in Mittelsibirien.
Aus diesem Grunde sehen die Sibirier, besonders die Vewohner
der Provinzen lenisseisk und Irkutsk, die Seeverbindung durch das
Karische Meer nach der lenisseimiindung als den grohen Zulunfts
vlan an, dem dieser Teil Sibiriens sein Aufbliihen verdcmlen wird.
Die Vewohner Sibiriens selbst zeigen ein lebhaftes Interesse
an der Entwicklung ihres Landes und erkennen sehr wohl seine grohen
Julunftsmoglichleiten. Aber das Land ist infolge der Anschcmung,
die Icchrhunderie hindurch herrschte, in trauriger Weise vernach
lcissigt und in seiner Entwicklung gehemmt worden. Daher ist es
noch weit hinter der Jett zuruckgeblieben. Wie wenig aber dazu ge
hort. um in dieser Veziehung eine vollstandige Umwcilzung hervor
zurufen, und wie entwicklungsfcihig der sibirische Bauer in Wirl
lichleii ist, davon gibt Westsibirien ein gutes Beispiel.
Dort hat eine Hcmdvoll betriebsamer, tiichtiger Dunen in
wenigen lahren durch Einfiihrung des dcinischen Mollereibetriebes
und Unterweisung der Vauern in der Vutterbereitung eine voll
standige Umwcmdlung herbeigefiihrt, so dah die westsibirische Vutter
ausfuhr, die vorher nicht der Rede wert war, in kcmm funfzehn
lahren zu einem Faktor auf dem Wettmarlt hercmgewachsen ist.
Um ein Bild dieser Entwicklung zu geben, sei cmgefiihrt. dah im
Jahre 1898 Sibiriens Vutterausfuhr 2440000 Kilogramm be
trug. im Jahre 1906 schon 48 650000 Kilogramm und im Jahre

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