- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
235

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Die Kolonisation und Entwicklung Sibiriens. 235
sahen. zugesetzt halten, waren sic oft gezwungen. wieder nach Ruh
land zuriickzulehren. Das Los solch eines heimlehrenden Kolonisten
ist nicht beneidenswert,- denn als er seine Heimal in Ruhland ver
lieh. hatte er alles, was er besah, verlauft, um sich Vargeld zu ver
schaffen. Dieses Geld ging unterwegs und bei dem Versuch. sich
in. der Fremde durchzuschlagen, draus, und schliehlich lehrte er, ganz
heruntergelommen, mit leeren Handen als Beitler zuriick. Nun
muhte er aufs neve versuchen, sich in der Heimal durchzuarbeiten, wo
es ihm vielleicht friiher schon schwer genug geworden mar. Durch
schnittlich lehrten jedes Jahr mindestens 10 Prozent der Auswcm
derer zuriick. Aber auch in dieser Hinsicht scheint, nach den offiziellen
Verichten zu urteilen, eine wesentliche Vesserung eingetreten zu sein.
Dcmach hatte die Gesamtzahl der nach Nuhlcmd zuriicklehrenden
Ausmanderer im Jahre 1911 ungefahr 68 600 (30 Prozent) be
tragen, wahrend ste sich 1912 auf etma 32700 (13 Prozent) und
1913 auf 23000 (7 Prozent) belief. also bedeutend herunterge
gcmgen ist: dies gitt von allen Diftrilten, mit Ausncchme der Pro
vinzen lenisseisk und Irkutsk im Jahre 1912. Diese Ausncchme
soll darauf zuruckzufuhren sein, dah dort die Saar durch schcidliche
Friihlingsregen und Spcitfrofte vernichtet murde und viele der
Kolonisten dadurch in Not gerieten.
Um sich dagegen zu sichern, dah die Ansiedlerfamilien unbrcmch
bares Land erhalten, hat die Regierung schon 1887 cmgeordnet, dah
jede Familie ein Jahr vor ihrem Fortzug nach ihrer neven Nieder
lassung einen Mann, den sogencmnten Chodol, anssendet, um den
Voden zu priifen und ein geeignetes Stiick Land zu mahlen. Die beste
Zeit zur Vodenuntersuchung ist der Friihling, von April bis Juni:
viele vorsichtige Leute reisen schon im Winter hin, um sich das Leben
der Kolonisten und das Land cmzusehen: aber aus Furcht, andere
konnten ihnen zuvorkommen, mahlen sic, besonders da, wo noch
wenig Land zur Verteilung vermessen ist, oft ihr Landstuck schon
aus, bevor der Schnee weggetaut ist, und dann karm die Vodenunter
suchung recht zweifelhaften Wert haben.
Die Ansiedler konnen vom Staat Darlehen erhalten. wenn
ihre Parzellen nicht in giinftigen Lcmdstrichen in der Ncihe der
Eisenbahn liegen, sondern z. V. in der Taiga, wo sic viel Arbeit
mit dem Voden haben, oder in den Stevpenlcmdern, wo Brunnen
gegraben werden miissen, oder im femen Osten. Die Vorbedingung

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