- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
245

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XIV. Von Irkutsk nach Wladiwostok

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Von Irkutsk nach Wladiwostok. 245
und grohe Tunnels hat, 152400 Mark fiir den Kilometer erforderte.
Dabei aber war die Vahn am Vaitulsee nur eingleisig, und die
Erfcchrungen wahrend des Krieges ergaben die Notwendigleit einer
zweigleisigen Vahn. Das vercmlahte einen vollstcmdigen Umbcm,
der jetzt vor sich geht und bald fertig ist. —
Auf dieser Vahn reisen wir jetzt am Siidufer des Vailal
sees weiter. Allmcihlich verzieht sich der Nebel, wenigftens konnen
wir die ncichften Verge sehen. Sic sind hier nicht hoch, fallen aber
steil nach dem See ab, und der lug fahrt bestandig durch Tunnels.
Im Lauf des Tåges verzieht fich der Nebel immer mehr, und die
Gebirge des Siidufers werden fichtbar. Sic sind hoher und durch
Taler zerschnitten. Frischer Schnee lag auf den Vergen, die bis
zum Gipfel velvaldet sind: nur hier und da sind die hochsten Riicken
lahl und nirgends sah man Schneefelder oder Gletscher.
Die Gebirge machen nicht den Eindruck des Hochgebirges und
sind auch in der Regel nicht viel hoher als 1800 Meter iiber dem
Meere, also etwa 1300 Meter iiber dem Vaitalsee. Das Chamar
dabcm-Gebirge am Siidwestufer, nach der Selenga zu, steigt bis
zu 2260 Meter empor, 1800 Meter iiber dem See, alfo beincche
300 Meter mehr. als er tief ist. Im iibrigen ist die Hohe des
Verge felten groher als die Tiefe des Sees. Das Gebirge hat breite
Formen und ruhige Limen, es ift nicht zerhackt wie die Alpen,
und selten sieht man die ersten Anfcinge zu Zacken und Icchnen.
Auf der Siidfeite des Sees folgt ein Tal dem andern. Taler mit
dunllen. ernsten Tcmnenwcildern, die sich zwischen den Vergen cmf
wcirtsziehen und versteckten Waldtalern bei uns in Norwegen glei
chen: ein schones Waldlcmd, aber latt: nur auf der andern Seite
des Sees brat man in der Sonne. Auf unserer Sette ist der Erd
boden zum Teil bestandig gefroren, und der Wald wcichst iiber ge
frorenen Schichten. Gewohnlich friert der See Mitte Dezember
oder Anfang Januar zu, und das Eis bleibt in der Regel 4—4 V2
Monate. Etwa drei Monate hindurch fcihrt man mit Schlitten iiber
den See.
Merlwiirdigerweise deuten auch hier in diefem kallen Lande
die Vergformen nicht darauf hin, dah sic durch Eis abgeschliffen
worden sind, und ich konnte im Voriiberfcchren teine sichere An
zeichen einer Eiszeit entdecken. Das Siidwestufer des Sees zeigte
auf den Vergabhcingen oft hohe Steinblocke, Zacken und Hocker.

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