Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XV. Das Ussurigebiet, Wladiwostok und Chabarowsk
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274 Funfzehntes Kapitel.
Wirtschaftssystem. das den grohten Teil des Bodens brach liegen
laht. Hier sind noch unermehliche Strecken unbebauten Landes, meist
Grasland mit zerftreutem Laubwald. Grohe Gebiete gehoren den
in den Dorfern wohnenden Kosaken und nach allem, was ich horte,
sind sie sehr wenig betriebsame Lcmdwirte. Am liebften vervachten
sie den Voden an die Koreaner, die fleihig sind und ihren Pacht
vezcchlen: sie selbst verdringen gewohnlich ihre leit in den Schenlen.
Oft sahen wir auf den Feldern kleins Lehmhiitten. Sie lagen
allem und dienten wohl den Koreanern zum Aufenthalt.
Denn diese bauen ihre Hiitten mitten in die Felder, die sie be
stellen. Sie sind cmspruchslose, fleihige Feldarbeiter und treiben
auch Gartenbcm. Daher werden sie auch reicher, wcihrend die fau
lenzenden Kosaken mehr und mehr verurmen. Grohe Strecken Gras
land dehnen sich zwischen jedem Dorf oder vielmehr zwischen jeder
Stelle, wo etliche Hauser zerstreut liegen. Das Gras ist steif und
diirr, offenbar ohne Wert: daher wird es auch im Herbst und Friih
ling weggebrcmnt. Nus allen Setten steigt Rcmch aus: Gras und
Wald merden miteincmder verbrcmnt. Die Luft ist raucherfiiltt
und dick, und die Landriicken sind in dichten. granen Dunst gehiillt.
Die Sonne ist blutrot, und obgleich sie hoch am Himmel steht. ist
ihr Rand durch den Rcmchnebel verwischt. Diese Brunde sehen in
der schnell zunehmenden roten Dammerung und der roten, rcmchigen
Luft ganz phcmlastisch aus. Der lug lriecht vorwarts und halt
lange aus den Stationen. Es geht wie auf einer Selundarbahn,
und es wird hier in einem Tempo gearbeitet, das man in Gegenden
geschaftigen Ledens nicht lennt. Die Vahn ist von der Ostchinesischen
Eisenbcchn gepachtet und steht unter deren Direttion, sie ist noch nicht
mit dem iibrigen Vcchnnetz des Russifchen Reiches verbunden. So
bald aber die Amurocchn eroffnet und diese Vahn cmgeschlossen
wird, durfte es auch hier anders werden.
5. Oktober. Um 10 Uhr abends tamen wir endlich in Cha
barowsk an und wurden in der Duntelheit vom Viirgermeister, von
dem Vorsitzenden der Geogravhischen Gesellschaft, dem ostsivirischen
Forschungsreisenden Arseniew, von Mitgliedern der Geogravhischen
Gesellschaft und andern Herren auf dem Vcchnhof herzlich begruht.
Wourtzel und ich nahmen nns eine Droschle fur den weiten Weg
vom Vcchnhof nach der Stadt. Dies sah der Geschaftsfiihrer der
grohen deutschen Firma Kunst K Alders, die auch hier ein Iweig-
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