- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
348

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XIX. Heimwärts durch Sibirien

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

348 Neunzehntes Kapitel.
war viel Inieresscmtes darunter. So konnte ich alles kennen lernen,
was dieses Land an geschliffenen Steinen und Schmucksachen ver
schiedener Art hervorbringt.
Wir sahen uns auch ein wenig die schone Bergstadt an. Eines
der auffallendsten Gebciude schien mir ein Palast zu sein, es war
das Wohnhaus, das sich ein reicher Goldminenbesitzer gebaut hatte,
wohl nur, weil er gar nicht mehr wuhte, mas er mit seinem Golde
cmfcmgen sollte. Es ist aber so groh, dah nach seinem Tode es
niemcmd allem bewohnen konnte, und nun ist der ganze Palast mit
all seiner Pracht in eine Buchdruckerei veiwandelt worden. Nachdem
wir bei Oberingenieur Veer und seiner liebenswurdigen Familie ge
miitlich zu Mittag gegessen hatten, war am Abend eine Versamm
lung in der Geogravhischen Gesellschaft, wo ich einen Vortrag iiber
die Reise nach dem lenissei hielt. Auch hier fand ich grohes In
teresse an der Entwicklung dieses Seeweges, der doch geråde fur diese
Stadt schwerlich irgendwelche Vedeulung erhalten karm. Man be
gegnete mir mit groher Liebenswurdigkeit: ich erhielt ein Diplom
und ein hiibsches Geschenk zur Erinnerung an meinen Vesuch in dieser
Stadt und an ihre Steinindustris. Der Aufenthalt endete damit, dah
wir in das schone Opernhcms gefiihrt wurden und den ersten Alt
einer Oper von Tschailowslij Horten. Da aber der Zug um 8 Uhr
49 Minuten abends abfuhr, muhten wir leider schon vorzeitig fort
und konnten die herrliche Musik nicht zu Ende horen.
25. Oktober. So sind wir denn nun iiber den Ural hiniiber
und nach Europa zuruckgelehrt. Am Morgen erreichten wir Perm
und fuhren iiber die Kama, in der ich schon starle Eisbildung be
obachtete. Das Treibeis der Kama erinnerte mich sehr an das neu
gebildete Eis, das sogencmnte Pfcmnlucheneis im Eismeer. Hier
sieht es winterlich aus. Ein hiigeliges Land mit viel Tcmnenwald
zwischen den Ment und Einfriedigungen, es ist Norwegen ziemlich
ahnlich, nur haben die Schlitten mit ihren vorn hoch in die Hohe ge
bogenen Kusen eine andere Form. Die Hauser haben auch eine etwas
sonderbare Vanart, die nicht ganz norwegisch ist: natiirlich stehen
hier überall Heuschober, und nirgends sieht man einen Heuschuppen,
obwohl Holz genug vorhcmden ist, um sie zu bauen. Der Winter
hat bereits cmgefcmgen, aber die Schneedecke ist noch nicht sehr dick,
der Schnee liegt erst mehrere Jentimeter hoch: das geniigt jedoch
schon zur Schlittenbcchn.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 19:43:07 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/sibirzuk/0452.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free