- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
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(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Reduktionen und Spaltungen 15
suchungen von Nasse und Rösing^) über die Oxydation von Eiweiss in Gegen-
wart von Schwefel sprechen gegen die enzymatische Natur dieser Schwefel-
wasserstoffbildunff, und die neueren Untersuchungen von Heffter^) haben Reduk-
. .
tionen un(
gezeigt, dass gewisse in den Geweben vorkommende Reduktionen nicht durch Enzyme.
Enzyme bewirkt werden. Er hat nämlich gezeigt, dass solche Reduktionen,
welche durch HNC nicht beeinflusst werden, wie die Reduktion von Farbstoffen
{Methylenblau), von Schwefel zu HgS u. a. durch den labilen H von Sulfhydryl-
verbindungen ausgeführt werden können. In dieser Weise wirkt z. B. das Zystein
(vergl. Kap, 3), welches rasch mit Schwefel unter Bildung von HgS reagiert, und
ähnlich wirkende Stoffe hat er in verschiedenen Organen und Organextrakten nach-
weisen können. Hier liegt also eine Gruppe von Reduktionen vor, welche nicht
enzymatischer Natur sind; aber auch die Reduktion von Nitraten scheint nach den
Untersuchungen von Vogelsohn jedenfalls zum Teil kaum durch enzymatisch
wirkende Stoffe bedingt zu sein.
Dass Reduktionen in grossem Umfange im Tierkörper Vorkommen und
oft Hand in Hand mit Oxydationen gehen, ist wohl unzweifelhaft; in
welchem Umfange besondere Reduktionsenzyme hieran beteiligt sind, steht
al>er noch dahin. Ebenso ist die Frage, ob es besondere Enzyme gibt, die so-
wohl oxydierend wie reduzierend wirken (Abelous und Aloy) ^), indem sie den
zur Oxydation eines Stoffes erforderlichen Sauerstoff einer anderen Substanz
durch deren Reduktion entnehmen, einer weiteren Prüfung bedürftig.
In den Oxydationen hat man eine wesentliche QiUelle der im Organismus
entwickelten Wärme und mechanischen Arbeit zu suchen. Aber auch bei Spal-
tungsprozessen, wenn bei ihnen zusammengesetztere chemische Verbindungen
in einfachere zerfallen, wenn die Atome also von einem mehr labilen in einen
stabderen Gleichgewichtszustand übergehen und stärkere chemische Affinitäten
gesättigt werden, muss chemische Energie in die obigen Energieformen sich um-
setzen. In Spaltungsvorgängen, welche nicht an die Gegenwart von freiem s^P^itungs-
Sauerstoff gebunden sind, kann der Tierkörper also auch eine Quelle zur Kraft-
entwickelung besitzen. Ein Beispiel dieser Art scheinen die Vorgänge im
arbeitenden Muskel zu liefern. Ein ausgeschnittener Muskel, wecher beim
Auspumpen an das Vakuum keinen Sauerstoff abgibt, kann nämlich, wie
Hermann S)
gezeigt hat, wenigstens eine Zeitlang in einer sauerstofffreien Atmo-
sp äre arbeiten und dabei Kohlensäure abgeben.
*) Vergl. Fussnote 2, S. 6.
S.
822.’’
»• S. 81-104. Marburg; zU. „ach Cbem. Zentralbl. 3. 1907.
Bern
1907*!*’" Organexlrnklcn aul Nitrate und Nitrite. luaug. -Dissert.
ebenda
“et,u’’’(3)
2j!*"
•) Untersuch, über den Stofl-a-echsel der Muskeln. Berlin 1807.

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