- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
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(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Grenzscliiclit und Lipoide. 21
an der Eiweisskomponente und ärmer an der phosphorhaltigen Komponente als
die Nukleoproteide des Kernes, welche auch einen mehr ausgeprägten sauren
Charakter haben, sind.
Für das Verständnis des Stoffwechsels in den Zellen, wie auch für die
Kenntnis der Art und Weise, in welcher die Aufnahme, bezw. Abgabe von
Stoffen von seiten der Zelle zustande kommt, ist die Frage von dem Vorkommen
einer besonderen äusseren Begrenzungsschicht der Zelle von Interesse. In dieser
Hinsicht ist daran zu erinnern, dass man bei gewissen Zellen eine äussere
verdickte Schicht oder eine wahre Membran findet, die aus Pi’oteinsubstanz zu
bestehen scheint. Aber selbst in Zellen, in welchen keine besondere äussere
Grenzschicht zu sehen ist, hat man auf Grund der Permeabilitätsverhältnisse
geglaubt, eine solche äussere Schicht annehmen zu müssen.
Nernst^) hatte durch einen besonderen Versuch gezeigt, dass die Durcli-
lässigkeit einer Membran für einen bestimmten Stoff wesentlich von dem Lösungs-
vermögen der Membran für denselben Stoff abhängig ist. Diese, für die Lehre
von den osmotischen Erscheinungen in lebenden Zellen sehr wichtige Frage ist
darauf von Overton besonders studiert worden. Aus dem Verhalten der
lebenden Zellen zu Farbstoffen wie aus dem besonders leichten Eindringen in
tierische und pflanzliche Protoplasmen von gewissen Stoffen, die in Wasser nicht
oder nur wenig, in Fetten oder fettartigen Stoffen dagegen reichlich löslich sind,
hat Overton den Schluss gezogen, dass die Protoplasmagrenzschicht wie eine
Substanzschicht sich verhält, die in ihrem Lösungsvermögen den fetten ölen
nahe kommt. Nach ihm ist die Protoplasmagrenzschicht wahrscheinlich imprägniert
von Lipoiden, d. h. von Stoffen, welche hinsichtlich ihrer Löslichkeit und
Lösungsfähigkeit für gewisse Stoffe den Fettarten mehr oder weniger ähnlich
sind. Die Lipoide stellen keine chemisch definierbare Klasse von Körpern
dar. Einige von ihnen dürften wohl von noch nicht näher bekannter Natur
sein; unter den bekannten Stoffen hat man aber besonders dem Lezithin (den
Phosphatiden überhaupt) und dem Cholesterin eine grosse Bedeutung zuerkannt.
Be-
grenzungs-
schicht der
Zelle.
Grenz-
schicht und
Lipoide.
Dass eine Anhäufung von Lipoiden als eine besondere äussere Be-
grenzungsschicht in den Zellen verkommen würde, ist wohl eine nicht hin-
reichend begründete und für die tierischen Zellen jedenfalls nicht allgemein
gültige Annahme, die übrigens für ein Verständnis der Lipoidwirkung nicht
unbedingt notwendig sein dürfte. Gegen die Theorie Overtons, welche im Theorie von
allgemeinen grosse Zustimmung gefunden hat, sind auch von einigen Seiten
Einwendungen erhoben worden®). So passt sie, was übrigens Overton selbst
b Zeitschr. f. physikal. Chem. 6.
-1 A-^
Vierteljahrsschr. d. Naturf. Gesellsch. in Zürich 44 (1899) und Overton, Studien
Uber die Narkose. Jena 1901.
_
) Vergl. 0. Cohnheim, Die Physiologie der Verdauung u, Ernährung. 1908. J Loeb
in OPEENHErMERs Handbuch der Bioch. Bd. 2. 1. S. 105. T. B. RobeLson, Journ. of
biol. Chem. 4. 1908; B. Moore u. H. Roap, Bioch. Journ, 3 (1908).

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