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(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Physikalische Chemie in der Biologie - I. Osmotischer Druck

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lonenlehrc. 29
Lösungen von nichtflüchtigen Stoffen sieden bei einer höheren Temperatur
als das reine Lösungsmittel, Dies liegt daran, dass die gelöste Substanz infolge
des osmotischen Druckes mit einer gewissen Kraft das Lösungsmittel festhält.
Da beim Kochen ein Teil des Lösungsmittels vom gelösten Stoffe geschieden
wird, und der osmotische Druck als Mass des Anziehungsvermögens zwischen
dem Lösungsmittel und dem gelösten Stoff aufgefasst werden kann, so wird es Siedepunkt,
auch verständlich, dass Lösungen, welche mit dem gleichen Lösungsmittel her-
gestellt sind und den gleichen osmotischen Druck besitzen (isosmotische Lösungen)
auch bei der gleichen Temperatur sieden müssen. Der Betrag, mit welchem
der Siedepunkt einer Lösung den des reinen Lösungsmittels übersteigt (die
Siedepunkterhöhung), ist auch, wie der osmotische Druck, für verdünnte Lösungen
der Konzentration proportional.
Lösungen haben einen niedrigeren Gefrierpunkt als das reine Lösungs-
mittel, und da, in verdünnten Lösungen das Lösungsmittel durch Ausfrieren
vom gelösten Stoff geschieden werden kann, so haben isosmotische Lösungen
den gleichen Gefrierpunkt; die Gefrierpunktserniedrigung ist auch der Konzen-
tration der Lösung proportional.
Die Ermittelung der Siedepunktserhöhung ist für die Bestimmung des
osmotischen Druckes tierischer Flüssigkeiten nur in Ausnahmefällen brauchbar,
weil beim Erhitzen sehr oft Niederschläge entstehen ;
eine um so grössere An-
wendung hat aber die Bestimmung der Gefrierpunktserniedrigung gefunden.
Dieselbe lässt sich in bequemer Weise mit einem von Beckmann konstruierten
Apparat ermitteln. Bezüglich der Anwendung wird auf ausführlichere Werke
verwiesen ^).
Die oben gegebene Regel, dass äquimolekulare Lösungen verschiedener
Stoffe den gleichen osmotischen Druck besitzen, ist nur für Nichtleiter gültig.
Die Elektrolyte (Basen, Säuren, Salze) zeigen in Wasserlösungen einen viel
grösseien osmotischen Druck (z. B. eine viel tiefere Erniedrigung des Gefrier-
punktes) als äquimolekuläre Lösungen von Nichtleitern. Bekanntlich hat Arr-
HENius diese mangelnde Übereinstimmung durch die Annahme erklärt, dass
die Moleküle der Elektrolyte zum Teil in entgegengesetzt elektrisch geladene
sog. Ionen aufgeteilt oder dissoziiert sind. Ein Ion übt auf den osmotischen
Druck den gleichen Einfluss aus wie ein nichtdissoziiertes Molekül. Je grösser
die Zahl dissoziierter Moleküle ist, desto mehr übersteigt der osmotische Druck
der Losung den Drack einer äquimolekularen Lösung eines nichtdissoziierten
btoffes. Die osmotische Wirkung eines dissoziierten Stoffes ist also gleichwertig
mit der eines nichtdissoziierten, welcher in einem gegebenen Volumen so vielt
oekule enthält wie der dissoziierte Stoff Ionen -j- nichtdissoziierte Moleküle.
1 eiinen wir an, dass a der Dissoziationsgrad ist, d. h. den Bruchteil der Mole-
küle angibt, der dissoziiert ist, so ist 1-a der Bruchteil der nichtdissoziierten
IriTHrJ
i’u Molekulargewichtsbestimmungen. Leipzig 18
.0 HKR, Hand- und Hilfsbuch zur Ausführung physik.-chemischer Messungen.
OSTWALD-
Aufl. 1902.

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