- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
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(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Physikalische Chemie in der Biologie - II. Kolloide

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Kolloide.
B7
Schaft mit wenigen Ausnahmen den Kolloiden nicht zukommt i). Zu den
Kolloiden rechnete Graham lösliche Kieselsäure und analoge Formen von Zinn-
säure, Titansäure, Molybdänsäure und Wolframsäure, die Hydrate von Tonerde
und analogen Metalloxyden, wenn sie in der löslichen Fonn existieren, ferner
Stärke, Dextrin, die Gummiarten, Karamel, Tannin, Albumin, Leim.
Einige Kolloide zeichnen sich dadurch aus, dass sie unter gewissen Be-
dingungen in stark wasserhaltiger, gallertartiger Form erstarren. Für den Fall,
dass Wasser als Lösungsmittel angewandt wird, bezeichnet man mit Graham
die gelöste Form als Hydro so 1 und die gallertartige als Hydrogel.
Durch Diffusion durch eine Membran (von Graham Dialyse genannt) kann man
also kolloide Substanzen von Kristalloiden trennen. Kolloide Kieselsäure sowie entsprechende
Formen gewisser anderer Säuren werden dadurch erhalten, dass lösliche Alkalisalze mit Salz-
säure versetzt werden, worauf die überschüssige Salzsäure sowie die Chloride durch Dialyse
entfernt werden. Die kolloide Tonerde erhielt Graham durch Auflösen von Tonerdehydrat
in Aluminiumchlorid. Durch Dialyse wurde das letztere Salz entfernt und das Hydrat blieb
mit wenig oder keiner Salzsäure verbunden in Lösung.
Verschiedene Metallsulfide sind in kolloider Lösung erhalten worden. So werden kolloide
Lösungen von AsjSs und SbgSg dadurch erhalten, dass Schwefelwasserstoff in die verdünnten
Lösungen der entsprechenden Oxyde eingeleitet wird^), und kolloides CuS lässt sich duich
Auswaschen der gefällten Verbindung mit Wasser darstellen, durch welche Behandlung das
CuS schliesslich in Wasser löslich wird®).
Endlich können auch die Metalle als Hydrosole erhalten rverdeu und zwar in zweierlei
Weise
:
1. Durch Behandlung eines Salzes mit verschiedenen Eeduktionsmitteln (z. B. Form-
aldehyd, hydroschwefiiger Säure, Hydrazin. Hydroxylamin) sind verschiedene Metalle in kolloider
Lösung erhalten worden*). Da die erhaltenen Lösungen in vielen Fällen sich als sehr unbe-
ständig erwiesen haben, hat man es zweckmässig gefunden ihre Haltbarkeit durch Zugeben
von organischen Kolloiden (z. B. Leim) zu erhöhen. Auf die Wirkungsweise dieser sogen.
Schutzkolloide wird später eingegangen werden (S. 45).
2. Zunächst hat Bredig ein Verfahren entdeckt, welches ermöglicht durch Kathoden-
zerstäubung von Metalldrähten unter Wasser reine Metallsole herzustellenA) Dann lehrte
SVEDBERG bei Anwendung von Induktionsströinen das Erwärmen der bei der Zerstäubung
angewandten Flüssigkeit zu vermeiden. Dies hat es ermöglicht die Zerstäubung auch unter
organischen Flüssigkeiten auszuführen und selbst Sole von Leichtmetallen zu erhalten®). Prak-
tisch liegt nunmehr die Möglichkeit vor alle Metalle und auch Metalloide als Sole zu be-
kommen.
Unter denjenigen Stoffen, welche in kolloidem Zustand erhalten worden
sind, gibt es Säuren sowie auch Basen, und die chemischen Elemente sind als
Kolloide bekannt, ebenso wie Körper von so kompliziertem molekularem Bau
wie Eiweisstoffe und Stärke. Die kolloiden Stoffe haben also in chemischer
Beziehung nichts Gemeinsames. Vielmehr ist der kolloide Zustand durch
physikalische Eigenschaften bedingt, was schon aus den Untersuchungen von
Graham hervorgeht.
Der besseren Übersichtlichkeit wegen sei schon hier eine Einteilung der
Kolloide gegeben, in bezug auf welche jetzt eine gewisse Einigkeit erreicht zu
*) Anu. d. Chem. u. Pharm. 121, S. 1, 1862, sowie Ami. de Chim, et de Phys. (4),
3, 127, 1864.
®) H. Schulze, Jouru. prakt. Chem. Neue Folge. 25, S. 431, 1882 und 27, S. 320, 1883.
’) Spring, Ber. d. d. chem. Gesellsch. 16, S. 1142, 1883.
’) Müller, Allg. Chemie d. Kolloide. Leipzig 1907, S. 6.
®) Anorganische Fermente. Leipzig 1901, S. 24.
®) Ber. d. d, chem. Gesellsch. 38, S. 3616, 1905; 39, S. 1705, 1906.
Gr-ahams
Versuche.
Sole und
Gele.
Herstellung
durch
Dialyse.
Herstellung
der koll.
Sulfide.
Koll.Metalle
durch Re-
duktion.
Koll.Metalle
u Metalloide
durch elektr.
Zer-
stäubung.
Kolloide
Stoffe haben
nur physi-
kalische
Eigenschaf-
ten gemein-
sam.

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