Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Physikalische Chemie in der Biologie - II. Kolloide - Theorien der Fällungserscheinungen
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
48 Zweites Kapitel
Fällungsvermögen .„ehrwertigei- Ionen auf die grössere hydrolytische Spaltung
der balze zurUckgetührt werden (S. 45).
Den Mechanismus der in der HARDYschen Theorie angenommenen Aus-
Rrraiss E,.- r
Lösung erklärt Brrdig folgendermassen >). An der
«StrirT-
suspendierten Teilchen und Lösungsmittel herrscht eine gewisse
Theorie,
^beitlacheii Spannung, welche bestrebt ist, die gesamte Berührungsfläche zwischen
den zwei Medien zu verkleinern, was dadurch geschehen kann, dass kleine Teil-
clmn sich zu grösseren vereinigen, wodurch andererseits Ausflockung herbeige-
fuhrt wird. Der Oberflächenspannung entgegen wirkt die elektrische Ladung
der Teilchen, infolge welcher gleichsinnig geladene Teilchen einander abstossen.
Wird die elektrische Ladung aufgehoben, was im isoelektrischen Punkt geschieht,
erreicht die Oberflächenspannung ihren grössten Wert und die Ausflockung
kann stattfinden.
Die Richtigkeit der Behauptung Hardys, dass Ausflockung eben in der
isoelektrischen Flüssigkeit erfolgt, wird von Billitzer auf Grund besonderer
Versuche bestritten. Billitzer nimmt an, dass die Ionen eine viel grössere
Ladung besitzen als die Kolloidteilchen. Ein Ion wird also entgegengesezt ge-
ladene Kolloidteilchen um sich ansamineln, und während dieses Neutralisations-
prozesses kann es eintreffen, dass der ganze Komplex eine solche Grösse er-
reicht, dass er sichtbar wird und infolge der Schwerkraft ausfällt.
Im allgemeinen lässt sich sagen, dass die Stabilität eines Kolloids um so grösser ist,
je kleiner cet. par. seine Teilchen sind; denn die Wahrscheinlichkeit, dass eine für die Aus-
flockung genügende Zahl von Teilchen zusammengeführt werden kann, ist dann geringer.
Bei gleicher Teilchengrösse wird die Stalnlität eine.s Kolloids von der Grösse der Ladung ub-
hängen, welche die Teilchen tragen. Allzu schwach und sehr stark geladene Kolloide werden
relativ am stabilsten sein; die ersten wegen der grossen Zahl, die ein Ion um sich sammeln
muss, damit Ausflockung folgt, die zweiten weil die für das Neutralisiei’en nötige Zahl von
Teilchen vielleicht so gering ist, dass die für Ausflockung nötige Grösse des Komplexes nicht
erreicht wird“).
Mit der Theorie von Billitzer stimmt der Befund von Linder und
PiCTON gut überein, nach welchem, wenn koll. AsoSg mit BaClg gefällt wird,
die Lösung eine saure Reaktion annimmt und eine kleine Menge Baryum im
Niederschlage bleibt^). Diese Baryummenge lässt sich nicht durch Waschen
mit Wasser entfernen, kann aber durch Waschen mit einer Lösung eines anderen
Salzes durch das entsprechende Kation ersetzt werden. Nach Billitzer be-
steht auch bei der gegenseitigen Ausfällung von Kolloiden ein von den elektri-
schen Ladungen abhängiges Mengenverhältnis^) (siehe auch S. 45).
Die Tatsache, dass die Fällung von Kolloiden eine Äusserung von Vor-
gängen ist, die in einem heterogenen Medium vor sich gehen, macht das Ver-
ständnis derselben besonders schwierig. Wenn, wie nunmehr wohl allgemein
angenommen wird, die Kolloidlösungen als in einer homogenen Flüssigkeit auf
Billitzers
Theorie.
*) Anorganische Fermente. 1901, S. 15.
Zeitschr. physik. Chem. 45,
S. 327, 1904; 51 ,
S. 129, 1905.
®) Journ. chem. Soc. 67 , S. 63, 1895.
Zeitschr. physik. Chem. 51,
S. 141, 1905.
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
