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(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Physikalische Chemie in der Biologie - II. Kolloide - Ausfällung der Kolloide - Theorien der Fällungserscheinungen

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Theorien über die Fällung, 47
Alkalisalze fällend zu wirken sind gewisse Gesetzmässigkeiten aufgefunden worden,
die sich aber keiner allgemeinen Regel unterordnen lassen.
Durch Vei-o-leichen der eben fällenden Konzentrationen verschiedener Salze, wobei einer-
seits dasselbe Anion mit verschiedenen Kationen, andererseits das gleiche Kation mit wechseln-
den Anionen geprüft wurde, hat Pauli die Kationen und Anionen in folgenden Eeihenfolgen
steigendes Fäilungsvermögens ordnen können:
CNS < I < Br < NO3 < CI < OCO CH3 < HPO4 < SO4
NH4 < K < Na < Li.
Das bei den Versuchen benutzte Eiweiss war Eierklar. Nach Pauli wirken einige Ionen
fällend, andere lösend. Die Wirkung eines Salzes entspricht der algebraischen Summe der
Wirkungen der Ionen

*


). Die Versuche Paulis, das Fällungsvermögen der Salze in Zusammen-
hang mit deren Einwirkung auf die Koagulationstemperatur zu bringen, haben zu keinen ein-
fachen Beziehungen geführt’’*).
Indessen hat Spiro darauf hingewiesen, dass die Art des Eiweissstoffes, sowie dessen
Konzentration für die Fällungswirkung von Belang sind^), und neuerdings gibt HÖBER an,
dass die Stufenfolgen : I < Br < CI < SO4 und Li < Na < K < Bb < Cs bei alkalischer
Reaktion gültig sind, dass aber die Reihenfolgen bei saurer Reaktion umgekehrt lauten.*) Bei
annähernd neutraler Reaktion kommen gelegentlich unregelmässige lonenreihen vor, welche
als Übergangsreihen zwischen den eben genannten Endreihen aufzufassen sind. Dass die
Reaktion für die Fällbarkeit des Eiweisses von grösster Bedeutung sein muss, scheint eigent-
lich von vornherein wahrscheinlich in Anbetracht der Tatsache, dass das Eiweiss erst durch
Zusatz von Säure oder Alkali eine entschiedene elektrische Ladung annimmt®) (S. 43). Be-
merkenswert ist, dass nach Pauli dialysiertes Eiweiss, das also keine elektrische Ladung be-
sass, durch Salze von Zn, Cu, Hg, Fe, Pb nicht zur Fällung gebracht werden konnte, während
dasselbe Eiweiss in nicht dialysierter Form mit denselben Mitteln mächtige Niederschläge
ergab®). Pauli nimmt an, dass das native Eiweiss des Organismus infolge der von der Ge-
websflüssigkeit stammenden OH-Iouen eine negative Ladung besitzt, ln bezug auf die Fäll-
barkeit durch Sehwermetallsalze scheinen sich die hydrophilen Kolloide nicht wesentlich von
den Suspensionskolloiden zu unterscheiden
Theorien der Fällungserscheinungen.
Zum mindesten für die Suspensionskolloide dürfte es wohl ausser Zweifel
gestellt sein, dass dieselben einerseits durch lonengattungen, die eine elektrische
Ladung tragen, welche der der Kolloidteilchen entgegengesetzt ist, andererseits
durch andere Kolloide entgegengesetztes Ladungssinnes ausgeflockt werden. Dieser
Tatsache trägt die Theorie von Hardy Rechnung, nach welcher die Ausflockung
ein Neutralisationsvorgang ist, bei welchem die Ladung des Kolloids eben neu-
tralisiert wird und das Kolloid deswegen ausfällt 8). Das’ Gemisch, welches
bei der Fällung entsteht, hat sich nämlich als elektrisch neutral (isoelektrisch)
erwiesen indem die gefällten Teilchen keine Kataphorese zeigen. In dieser
Weise wird es auch leicht verständlich, dass mehrwertige Ionen stärker fällend
wirken als einwertige, da die elektrische Ladung von z. B. dreiwertigen Ionen
3 mal .so gross ist wie die der einwertigen. Sonst könnte auch das grössere
*) Hofmeisters Beiträge. 3, S. 225, 1902.
*•)
Pflügers Arch. 78, S. 315, 1899.
Hofmeisters Beiträge 4, S. 300, 1903.
Ü Ebenda. 11, S. 35, 1908.
•’)
Ebenda. 7, S. 531, 1906.
®) Ebenda. S. 541.
’’)
Ebenda. 6,
S. 233, 1905.
®) Zeitschr. physik. Chem. 33, S. 385, 1900.
Relative»
Fällungs-
vermögen
der Ionen.
Dialysiertes
Eiweiss.
Hardy»
Theorie.

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