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(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Physikalische Chemie in der Biologie - II. Kolloide - Theorien der Fällungserscheinungen

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Adsorption. 51
zu adsorbieren, daran liegen, dass die adsorbierten Stoffe die Oberflächen-
spannung fest-flüssig erniedrigen und zwar um so mehr in je grösserer Kon-
zentration sie Vorkommen. Dass besonders Kohle und kolloide Substanzen ad-
sorbierende Stoffe sind, liegt daran, dass sie wegen ihrer feinen Verteilung oder
porösen Beschaffenheit eine besonders grosse Oberfläche besitzen, w’oraus cet. par.
eine grosse Oberflächenenergie erfolgen muss.
Dass Eiweisskörper bei der Ausfällung mit Begierde andere Stoffe mit-
reissen, ist wohl bekannt; auch anorganische Hydrogele nehmen mit grosser
Energie gelöste Stoffe auf. Die von van Bemmelen für die letzteren Vorgänge
erhaltenen Kurven lassen eine weitgehende Analogie mit den für Adsorptionsver- Hydrogele,
bindungen charakteristischen Kurven erkennen ^). Kur gelegentlich kommt es vor,
dass die aufgenommene Substanz das Hydrogel homogen durchdringt, in welchem
Falle— =k, und eine Art von fester Lösung vorliegen würde. In der Weise
wird z. B. KCl durch kolloide Kieselsäure aufgenommen ^). In gewissen Fällen
bilden sich unzweifelhaft chemische Verbindungen mit ganz bestimmten Ver-
hältnissen ®).
Auch die Fällung von Kolloiden durch Elektrolyte wird neuerdings vom
Standpunkte der Adsorptionshypothese diskutiert (Freundeich ^)). Dabei kommt
für das Fällungsvermögen eines Elektrolyts einerseits die elektrische Laduno- Adsorption
, / ° und Fäl-
der fällenden Ionen m Betracht, andererseits auch das Vermögen des zu fällenden lungser-
11 • 1 V 11 11 *
° scheinun-
Kolloids dieselben zu adsorbieren. Nach Moore und Roaf sollen die Salze s®“-
der roten Blutkörperchen als Adsorptionsverbindungen (Adsorbate) durch die
Eiweisskörper zurückgehalten werden®).
Bisher war nur von der Adsorption von Kristalloiden die Rede. Indessen
werden auch Kolloide durch feste Substanzen oder durch andere Kolloide auf-
genommen. Doch sind in solchen Fällen die Verhältnisse verwickelter als bei
den schon erwähnten Adsorptionserscheinungen, indem die gebildeten Ver-
bindungen in besonders vielen Fällen irreversibel sind oder allmählich irreversibel
werden. Dass Kohle kolloide, färbende Substanzen aufnimmt, ist wohl bekannt,
und für die Kombination gelöster Kolloide mit festen Kolloiden finden sich
zahlreiche Beispiele in der Technik. So hat Biltz nachweisen können, dass
viele Färbungsprozesse als Adsorptionsorscheinungen aufzufassen sind®) und
später haben Freundlich und Losev die Adsorption von basischen und sauren
Farbstoffen einerseits durch Kohle andererseits durch Fasern (Wolle, Seide, Adsorption
Baumwolle) gemessen und die Übereinstimmung beider Vorgänge nachweisen PäXfng.
b Zeitschr. anorg. Chetn. 23,
S. 111, 321, 1900.
b Schmidt, Zeitschr. physik. Chem. 15, 56, 1894.
) V. Bemmelen, Journ. prakt. Chem. (2), 23,
324 u. 379, 1880.
) Zeitschr. f. Chem. u. Ind. d. Koll. 1, S. 321, 1907.
®) Bioch. Journ. 3, 55. 1908.
Ber. d. d. chem. Gesellsch. 37,
S. 1766, 1904; 38,
S. 2963, 2973, 4143, 1905.
4*

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